Google-VR-Training-Experiment
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Google führt aktuelle Testreihen und Experimente zum Thema interaktives Lernen durch, um die breitflächige Verwendung von Virtual Reality in verschiedenen Bereichen voranzutreiben. Eines dieser Experimente beinhaltet die erstmalige Nutzung einer Espressomaschine nach einem VR-Training. Die Ergebnisse zeigen: Wir lernen schneller und besser innerhalb der virtuellen Realität.

Virtuelle Trainingseinheiten und ihre Effizienz

Das Experiment mit der VR-Espressomaschine zeigt, dass die Nutzung von VR in Trainings- und Ausbildungsbereichen durchaus Sinn macht. Denn die Leiter des Experiments fanden heraus, dass die Nutzung der Virtual Reality für solche Zwecke einige Vorteile mit sich bringt. Durch ein Training mit der virtuellen Kaffeemaschine lernten die Probanden die effektive Nutzung der Espressomaschine im echten Leben schneller als mit Trainingsvideos.

Dafür wurden die Probanden in zwei Gruppen geteilt, um den Effekt der Lernleistung herauszufinden. Die erste Gruppe wurde mit YouTube Videos auf die Nutzung der Kaffeemaschine vorbereitet. Diese enthielten alle nötigen Informationen zur Inbetriebnahme.

Die zweite Gruppe nutzte einen Prototyp der Espressomaschine, der als 3-D-Modell innerhalb der VR dargestellt wurde. Dieser war ausgestattet mit allen notwendigen Knöpfen, drehbaren Hebeln und sogar einem Milchschäumer. Dafür nutzten die Probanden eine Google Daydream, um in die VR-Erfahrung einzutauchen. Beide Gruppen konnten ihre Übungszeit selbstständig bestimmen und die Schritte so oft sie wollten wiederholen.

Nachfolgend verwendeten die Probanden die reale Espressomaschine. Nach der Durchführung erhielt jeder Proband ein entsprechendes Feedback mitsamt Analyse der Qualität des hergestellten Kaffees. Die Ergebnisse sprechen für sich: Die Gruppe mit den Youtube-Anleitungen benötigte im Schnitt drei Durchgänge, bis ein passables Ergebnis entstand, während die durch VR angeleitete Gruppe im Durchschnitt nur zwei Durchgänge benötigte.

Ian MacGillivray ein Software Engineer bei Google sagte dazu Folgendes: “Wir freuten uns sehr über das Ergebnis, dass Personen innerhalb der VR schneller und besser lernen. Sowohl die Anzahl der Fehler als auch die insgesamt benötigte Zeit zur Herstellung eines Espressos war signifikant geringer bei der Gruppe, die ihr Training innerhalb der VR erhielt. Natürlich kann man dies nicht aus einem Experiment heraus verallgemeinern, dennoch sind die Ergebnisse vielversprechend.”

VR-Training: Kritik und Ergebnisauswertung

Die Wahl des Experiments ist jedoch kritisch zu betrachten. So ist die Herstellung eines Espressos nicht die beste Wahl, um die notwendigen geübten haptischen Abläufe darzustellen. Ebenso beachteten die wenigsten Probanden die Warnhinweise der Experimentleiter, wie beispielsweise nicht in den entstehenden Dampf zu fassen, während sie sich in der VR befanden. Zudem gibt das Team zu, dass noch nicht sämtliche Fähigkeiten durch VR erlernt werden können. So benötigt man unbedingt VR-Handschuhe, um besseres Tracking und bessere Bewegungsabläufe zu erzielen. Auch die Anzahl der dargestellten Auswahlmöglichkeiten für die Probanden sei noch zu gering, da aus einer erweiterten Anzahl derzeit noch zu hohe Komplexität entsteht.

Dennoch sieht das Team von Google das VR-Training mit der Espressomaschine als Erfolg an, um Fähigkeiten innerhalb der VR zu vermitteln, die im echten Leben Anwendung finden.

Wir dürfen gespannt sein, welche weiteren Experimente und Forschungsergebnisse in Zukunft auf uns warten und wie sich die Virtual Reality auf unser Leben auswirkt.

(Quellen: RoadtoVR | Google Blog)

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