Handtracking mit Projekt Finexus und Oculus
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Virtual Reality Brillen sind aktuell eines der heißesten Themen im Technologie-Segment, dennoch repräsentieren sie nur einen Teil, zugegeben den größten Teil, von Virtual Reality Erfahrungen. Für Erfahrungen, die keine Interaktion benötigen, können VR-Headsets all das bieten, was man benötigt. Um jedoch eine komplett immersive und interaktive Welt zu erleben, darf man die Eingabemöglichkeiten nicht vernachlässigen. Projekt Finexus könnte dies ändern.

Oculus Touch der Anfang von VR-Eingabegeräten

Auch wenn Oculus kurz nach dem Rift Release Anfang 2016 auch eine eigene Controller Variante namens Oculus Touch (erscheint im zweiten Quartal 2016) auf den Markt bringt, träumen viele VR Enthusiasten davon ihre eignen Hände in der virtuellen Welt repräsentiert zu wissen. Auch Oculus selber scheint die Idee weiter erforschen zu wollen. Zusammen mit der University of Washington entwickelt man eine Magnet-Sensor-Kombination, die es den VR Nutzern erlauben soll ihre Hände und Finger noch natürlicher in die virtuellen Welt einzubringen.

Es gibt bereits eine Reihe an Geräten, welche die Interakation in VR ermöglicht. Jedoch ist keine der bisher vorgestellten Lösungen so natürlich, komfortabel oder ideal, wie die eigene Hand. Weiters Manko heutiger Gamepads oder Motion-Controller ist die Tatsache, dass die meisten Controller in einer Sichtverbindung zu speziellen Sensoren bleiben müssen, was die Bewegungsfreiheit deutlich einschränkt.

Projekt Finexus – Fingertracking von Oculus und der University of Washington

Das Projekt Finexus nutzt Magnete in der Größe eines Fingernagels um die genaue Position der Fingerspitzen im Raum zu erkennen. Nach eigenen Angaben können die Finger so mit einer Genauigkeit von bis zu 1,3 mm getrackt werden. Da die Magnete nicht im Sichtfeld von speziellen Kameras oder Sensoren sein müssen, können sie in fast allen Anwendungsbeispielen zum Einsatz kommen. Auf Verdeckung muss somit nicht mehr geachtet werden, egal welche Körperhaltung eingenommen wird.

Finger tracking Finexus von Oculus und MIT

Das Resultat dieser Forschung könnte im natürlichsten Virtual Reality Eingabegerät munden. Ein Produkt, das auf dem Finexus Projekt basiert, müsst dann aus zwei Komponenten bestehen. Eine Art Handschuh könnte die elektromagnetischen Teile behausen, während eine Art Smartwatch oder ein Armband am Handgelenk des Verwenders die Sensoren beherbergen könnte. Gerade weil die Sensoren aktuell noch etwa 12 cm von den Magneten entfernt sein müssen, bietet sich diese Konstellation an. In Zukunft erhofft man sich, die Distanz zwischen Magnet und Sensor auf 25 cm erhöhen zu können.

Mehr Magnete, mehr Präzision

Das Projekt wurde von Keyu Chen von der University of Washington begonnen, während er ein Praktikum in der Forschungsabteilung von Oculus absolvierte. Derzeit beteiligen sich Forscher sowohl von Oculus, als auch von der University of Washington an der weiteren Forschung in diesem Bereich.

Chen sagt selber, er wisse nicht ob [man bei Oculus] Finexus Hardware in ein Produkt einbringen wird. Es sei jedoch eine Möglichkeit. Zudem kann man die Präzision mit Hilfe von mehreren Magneten pro Fingerspitze noch weiter erhöhen.

Frühere Technik macht wenig Mut

Man darf dennoch skeptisch sein, wenn man an Controller mit Megnetfeld-Technolgie denkt. Allzu gut kennen VR Early Adopter die Problematik, die einer der ersten Motion Controller namens Razer Hydra mit sich gebracht hat. Neben dem Problem, die Controller überhaupt richtig zum Laufen zu bekommen, drifteten die Hände allzu oft von der echten Position weg. Dennoch glauben auch wir daran, dass ein VR-Glove in Zukunft die Interaktion in VR noch immersiver machen wird. Ob das Projekt Finexus dazu beitragen wird, bleibt abzuwarten. Wir halten euch auf dem Laufenden.

[Quelle: MIT Technology Review]

 

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