The Climb Titelbild
Tower Tag auf Steam

Mit The Climb ist einer der ersten Titel eines großen Entwickler-Studios für die Virtuelle Realität erschienen. Crytek versucht mit dem Spiel neue Wege zu gehen und erschafft ein Spielkonzept, das es in dieser Form noch nicht für VR-Headsets gab.

In The Climb dreht sich alles ums Klettern und dabei ist bekanntlich der Weg das Ziel. Das Spiel ist aktuell ein exklusiver Titel für Oculus Home und damit für die Oculus Rift VR-Brille, doch vermutlich ist diese Exklusivität zeitlich begrenzt. Aktuell wird das Spiel mit dem Gamepad gespielt, doch ein Support für die Touch-Controller von Oculus soll folgen, sobald die Controller auf dem Markt sind.

The Climb mit erfrischendem Konzept

The Climb - rote Anzeige am Handgelenk

Die rote Anzeige, das helle Leuchten und Schweiß zeigen euch, dass ihr nur noch wenig Kraft habt

Als DK 1 und DK 2 Besitzer hat man bereits viel in der virtuellen Welt gesehen und bei manchen Titeln hat man den Eindruck, als spielt man sich durch Spiele, bei denen nur der Name ausgewechselt wurde und die Farbe des Models. Anders ist es bei The Climb. Crytek versucht das Klettern an einer Bergwand spannenden zu gestalten und euch einen Adrenalinrausch zu verpassen. Dieses Konzept ist so erfrischend neu, dass wir zunächst skeptisch und gleichzeitig beeindruckt waren.

Ihr hangelt und springt von Vorsprung zu Vorsprung und krallt euch an allen Dingen fest, die euch Halt geben. Dabei müsst ihr darauf achten, dass am nächsten Haltepunkt keine Giftpflanze wächst oder Vorsprung nicht stabil ist und zerbrechen könnte. Doch ihr klettert nicht nur den Berg nach oben, sondern nutzt auch Holzpfähle, Seilbahnen und ähnliche Dinge um ganz nach oben zu kommen und die Aussicht zu genießen.

Die Schwierigkeit liegt darin, dass ihr euch nur eine kurze Zeit mit einer Hand halten könnt. Nach kurzer Zeit verliert ihr die Kraft, fangt an zu schwitzen und fallt in die Tiefe. Wenn ihr euch wieder mit beiden Händen festhaltet, dann lädt sich eure (Halte-)Energie wieder auf. Dieser Prozess lässt sich beschleunigen, wenn ihr eure Hände immer gut mit Kreide trocknet. Aus dieser Spielmechanik entsteht ein spannendes Geschicklichkeitsspiel, denn oft verpasst ihr das richtige Timing oder findet keinen Punkt zum Festhalten. Zum Glück müsst ihr nach einem Sturz aber nicht erneut vom Start aus Anfangen. In der Welt gibt es viele Karabinerhaken, die euch kleine Speicherpunkte setzen.

Die Fortbewegung funktioniert aktuell über die Schultertasten des Xbox-Controllers und dem Blick. Wenn ein Vorsprung weit entfernt ist, dann müsst ihr euch in die Richtung lehnen, um den Punkt mit den virtuellen Armen erreichen zu können. Manchmal kommt es vor, dass euer Kopf da ist, wo er eigentlich nicht hingehört. Beispielsweise in einem Baumstumpf. Dieses Objekt wird dann aber nicht durchsichtig, sondern eine Meldung erscheint, dass ihr euch aus dem Objekt heraus bewegen müsst. Dies empfanden wir manchmal als etwas nervig. Falls ihr nicht wisst, in welche Richtung es weitergeht, dann könnt ihr euch auch eine vorgeschlagenen Route einblenden lassen.

Umfang des Spiels

The Climb - Strecken von der Welt "Bay"

Die Verschiedenen Strecken von “Bay”

In The Climb gibt es 3 verschiedene Welten mit je 3 verschiedenen Schwierigkeitsgraden und 2 Boulder-Welten. Somit gibt es pro Welt 5 verschiedene Strecken. Innerhalb dieser Strecken gibt es aber auch diverse unterschiedliche Wege und einige Dinge zu entdecken. Zum Start könnt ihr aber nicht gleich alle Welten und Strecken bereisen. Zum Freischalten müsst ihr das Tutorial spielen und im Level aufsteigen. Dies geht aber recht schnell und nach ca. 2 Stunden hatten wir alle Gebiete und alle Strecken freigeschaltet.

Pro Strecke braucht ihr zwischen 5 und 10 Minuten. Jede Strecke in jeder Welt könnt ihr aber auch als Herausforderung spielen und ein kleines Zeitrennen starten. Ihr sucht euch einen Spieler aus der Highscore-Liste aus und klettern gegen dessen Geist. Diese Funktion bringt etwas mehr Spannung und Ehrgeiz in die Sache. Leider gibt es aktuell keinen direkten Multiplayer-Modus. Außerdem gibt es immer wieder wechselnde kleine Herausforderungen wie: “Ersteige diesen Berg, ohne einen Speicherpunkt zu aktivieren”.

The Climb Handschuhe

Auswahl an Handschuhen in The Climb

Nachdem alle Level freigeschaltet und entdeckt wurden, gibt uns das Spiel leider wenig Gründe noch weiter auf Punktejagd zu gehen. Zwar schaltet man noch diverse Handschuhe, Armbänder und Uhren frei, die auch in den Welten versteckt sind, doch ein richtiger Ansporn ist das nicht für jeden. Wenn viele Freunde das Spiel besitzen und man seine Zeiten vergleichen kann, dann gibt es natürlich über das Zeitrennen einen deutlichen Wiederspielwert. Wir hatten aber auch viel Freude daran, unsere Leistung ständig zu verbessern, da eine Perfekt Runde wahnsinnig schwer ist. Das Spiel ist leicht zu verstehen doch schwer zu meistern.

Die Boulder-Strecken sind besonders schwierig, da ihr hier weder Kreide noch Speicherpunkte besitzt und euch keine vorgeschlagene Strecke anzeigen lassen könnt. Auf der anderen Seite sind diese Strecken aber recht kurz und somit schaffbar.

Gestaltung und Sound

Die bekletterbaren Berge und die Umgebung in The Climb sehen toll aus. Der Sound ist wahnsinnig gut und verschafft uns mit der Optik ein wahres Klettergefühl. Man ist sofort mittendrin und fühlt sich wie ein Bergsteiger. Jeder Griff an den Fels, jeder Atemzug und jeder Sturz klingt absolut realistisch. Beim Design der unterschiedlichen Strecken hat sich Crytek viel Mühe gegeben und so erleben und sehen wir auf jeder Strecke Neues.

The Climb Berg bei Nacht

Klettern in der Dunkelheit

Besonders die dunklen Welten haben uns manchmal einen Schrecken eingejagt, als wir beispielsweise das Versteck der Fledermäuse passieren mussten. Während die nahe Umgebung und der spielbare Bereich absolut klasse aussieht, sieht die weiter entferne Umgebung etwas platt aus. Um Ressourcen zu sparen wurde hier wohl eine Art Skybox genommen und keine weiteren Inseln erstellt. Dadurch fehlt hier etwas die Tiefenwirkung, wenn man auf dem Berg steht und in die Ferne schaut. Dies ist aber verschmerzbar, da man eigentlich nur in die Ferne blickt, wenn man oben auf dem Berg steht und stolz über die Landschaft blicken darf. Aktuell lässt sich leider keine weibliche Spielfigur auswählen und so müssen weibliche Spielerinnen mit den männlichen Händen und der männlichen Stimme des Protagonisten leben.

Alles besser mit Oculus Touch?

The Climb macht bereits heute viel Spaß und das Klettern hat uns schnell in den Bann gezogen. Ob die Erfahrung mit Oculus Touch noch besser wird, ist reine Spekulation. Theoretisch fehlt beim Klettern mit den Touch-Controller das Körpergewicht und somit könnte die Illusion auch schnell zerstört werden.

 

 

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