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Palmer Luckey kritisiert derzeitige VR-Hardware in eigenem Blog

Viel Spaß!

Palmer Luckey, der ehemalige Gründer von Oculus sowie Entwickler der Rift, äußerte sich in seinem eigenen Blog über den derzeitigen Stand der VR-Industrie und die aktuellen VR-Brillen. Seiner Meinung nach sei nicht der Preis für den fehlenden Durchbruch im Mainstream verantwortlich, sondern die Qualität der erhältlichen Hardware. Nach eigener Aussage würden es die derzeitigen VR-Brillen nicht mal in den Mainstream schaffen, wenn sie kostenlos wären.

Palmer Luckey: “Die erhältliche VR-Hardware würde es nicht mal in den Mainstream schaffen, wenn sie kostenlos wäre”

Herr Luckey tritt gerne in die Öffentlichkeit und macht mit seinen kontroversen Äußerungen auf sich aufmerksam. Erst kürzlich veröffentlichte der extrovertierte Rift-Erfinder seinen Fünfjahresplan mitsamt hard- und softwareseitiger Lösung gegen Motion Sickness. Dennoch gilt er als innovativer Entwickler und wichtige Person innerhalb der VR-Industrie. In seinem Blog widmet er sich nun dem ausbleibenden Durchbruch der VR-Technologie im Mainstream. Entgegen der Meinung über einen zu hohen Preis als Einstiegshürde sieht der Dev die derzeitige Qualität der Hardware als Hauptproblem. So schreibt er:

“Niedrigere Preise für bestehende VR-Technologie können dazu beitragen, die Größe der aktiven und engagierten Benutzerbasis zu erweitern, aber nicht in dem Maße, wie viele Menschen es erwarten würden. Ich möchte hier noch einen Schritt weiter gehen und eine mutige Behauptung aufstellen: Keine bestehende oder bevorstehende VR-Hardware ist gut genug, um wirklich Mainstream zu werden, selbst zu einem Preis von 0,00 US-Dollar.”

Dieses Ergebnis stammt dabei nicht einfach nur aus seiner Vorstellung, sondern sei das Resultat von diversen Marktforschungsanalysen. Entsprechend würden nur Hardcore-Gamer und -Technikfreaks wie er selbst zu diesen Produkten greifen:

“Wenn ich eine konkrete Wette abschließen müsste, würde ich eine hypothetische Obergrenze für VR in den nächsten zwei Jahren auf vielleicht 50 Millionen aktive Nutzer festlegen, und das könnte nur mit einem unangemessenen Investitionsvolumen geschehen, das besser für andere Teile des Problems ausgegeben würde. Und das ist in Ordnung! Das ist sogar großartig! Das ist mehr als genug für ein gesundes VR-Ökosystem, vor allem angesichts des hohen Ausgabenpotenzials für engagierte VR-Nutzer, aber weit davon entfernt, das ultimative Potenzial zu erreichen.”

Denn er selbst sieht die Virtual Reality als eine der wichtigsten Technologien des Jahrhunderts an, die allerdings aufgrund derzeitiger Limitierungen in Technologie und Akzeptanz zurückgehalten wird. Eine Lösung sieht er in der Weiterentwicklung der Hardware, um eine dauerhafte Nutzung zu gewährleisten:

“Wir können diese Zyklen mit besserer Hardware, umfangreicheren Inhalten und einem tiefen Verständnis dafür, wie man am besten mit einem menschlichen Wahrnehmungssystem arbeitet, das je nach Alter, Geschlecht und Rasse stark variiert, minimieren und vielleicht sogar eliminieren. Jeder Dollar, der dazu beiträgt, diese Dinge jetzt besser zu machen, wird sich auf dem Weg dorthin enorm auszahlen, vor allem im Vergleich zu Zwangsmarketing in Segmenten der Welt, die noch nicht bereit sind, VR anzunehmen.”

Er selbst und andere “wahre Gläubige” in die VR-Technologie teilen diese Meinung, wie er beschreibt. Damit kritisiert er nicht nur derzeit erhältliche VR-Brillen wie Rift, Vive oder Windows-VR-Brillen, sondern bezieht sich auch mit versteckter Kritik an die zukünftig erscheinende Oculus Quest sowie das Unternehmen selbst:

Die Zahl der wahren [VR-]Gläubigen wächst seit 2012 weiter, auch wenn es eine Verwässerung durch Leute gibt, die VR als modisches Sprungbrett für ihr nächstes Abenteuer sehen. Die wahren [VR-]Gläubigen sind der Grund dafür, warum wir bereits so weit kamen und warum wir die VR-Technologie der Zukunft erhalten werden. Ich kann kaum erwarten, was sie als Nächstes tun werden. “

Mit seinem Abschlussstatement bezieht er sich vermutlich auf die kürzliche Trennung zwischen Oculus Co-Gründer Brendan Iribe und dem Tech-Unternehmen. Dabei seien fundamental unterschiedliche Sichtweisen zwischen den Parteien entstanden, die sich zu sehr verfestigten. Gerüchten zufolge seien Unstimmigkeiten über das Projekt Oculus Rift 2 verantwortlich für diesen Schritt.

(Quellen: Palmer Luckey Blog | Upload VR)