VR∙Nerds

Resident Evil 7 für PSVR (Review)

Viel Spaß!

Lange mussten wir auf Resident Evil 7 für das PlayStation VR Headset warten, doch ab morgen steht der Horror-Kracher endlich in den Regalen. Wir konnten das Spiel bereits durchspielen und sagen euch, was wir von dem neusten Spiel der Reihe halten.

Resident Evil 7 für PSVR

In RE 7 stattet ihr der Baker Familie einen Besuch ab und versucht hinter das Geheimnis dieser seltsamen Familie zu kommen. Auch wenn sich das Spiel zunächst nach einem langsamen Horror-Spiel anfühlt, welches euch mit Jump-Scares aus der Reserve locken will, so entpuppt sich das Spiel im Verlauf als sehr abwechslungsreich. Die unterschiedlichen Bereiche stellen immer neue Anforderungen an den Spieler und somit bleibt das Spiel bis zum Ende unterhaltsam. Im Kern bleibt das Spiel aber stets ein Kampf ums Überleben und ihr müsst eure Ressourcen stets im Blick behalten. Auch wenn die Monster größer werden und euch häufiger angreifen, so habt ihr nie zu viel Munition dabei. Resident Evil 7 schafft aber diesen Spagat und wir hatten nie den Eindruck, dass das Spiel an einer bestimmten Stelle besonders unfair wird. Zur Not habt ihr immer ein Messer dabei, mit dem ihr euch zumindest verteidigen könnt.

Damit die Erholung nicht zu kurz kommt, gibt es im Spiel verschiedene sichere Räume. Diese Räume beinhalten eine Truhe zum Aufbewahren von Gegenständen und ein Diktiergerät, damit ihr euren Spielstand speichern könnt. Die Truhen sind besonders wichtig, da euer Inventar sehr stark begrenzt ist. Ihr müsst also immer entscheiden, welche Gegenstände und Waffen ihr für das nächste Areal benötigt und das restliche Equipment packt ihr in die Truhe.

Generell macht das Spiel einen guten Eindruck, es bietet großartige Momente und erlaubt sich nur kleine Fehler. Wir möchten an dieser Stelle nicht weiter über das Spielgeschehen sprechen, da ihr die Story selbst erleben sollt. Ihr könnt euch aber sicher sein, dass einige Überraschungen auf euch warten. Doch wie schlägt sich das Spiel in VR?

VR mit Stärken und Schwächen

Besonders in VR fühlt sich das Schießen extrem gut an. Ihr zielt mit dem rechten Stick und mit dem Blick und könnt somit schnell und präzise schießen. Wenn ihr das Spiel mit dem Fernseher spielt, dann fehlt dieses Feature natürlich und das Zielen wird deutlich schwieriger. Außerdem entdeckten wir verstecke Items viel schneller in der VR Version, da wir uns frei umschauen konnten. Zudem schafft die VR Umsetzung eine Atmosphäre, die mit einem Fernseher nicht möglich ist. Ständig habt ihr das Gefühl, dass eine Gefahr hinter euch lauern könnte und diese Angst wird an manchen Punkten fast unerträglich. Resident Evil 7 profitiert also in gewissen Bereichen von der VR Darstellung, doch an anderen Punkten hätten wir uns etwas mehr Einfallsreichtum gewünscht.

Für unseren Geschmack nimmt Capcom das Problem der Motion Sickness etwas zu ernst. So wird das Bild ständig schwarz, wenn festgelegte Kamerafahrten abgefeuert werden. Wenn ihr beispielsweise eine Leiter verwenden wollt, dann wird der Übergang zur Leiter schwarz überblendet. Wir sind uns bewusst, dass solche Kamerafahrten Übelkeit hervorrufen können, aber dennoch verwirrt es in VR doch ziemlich stark. Außerdem zieht Capcom dieses Konzept nicht konsequent durch und an manchen Stellen werden wir den Kamerafahrten dennoch ausgesetzt, wobei uns diese dann doch recht harmlos vorkamen. Doch auch wenn Capcom die Spieler hier etwas zu sehr schützen will, so beweisen die Entwickler dennoch, dass sie VR verstanden haben und bieten den Nutzern einige Optionen für den VR Modus an. Ihr könnt beispielsweise die verkleinerte Sicht bei schnellen Bewegungen deaktivieren und die Laufgeschwindigkeit und die Geschwindigkeit beim Drehen einstellen.

Eine weitere Besonderheit der VR Fassung sind die Zwischensequenzen, die euch in einem schwarzen Raum präsentiert werden. Die Zwischensequenzen sind also nicht wirklich in VR erlebbar, sondern ihr schaut auf einen flachen Bildschirm. Theoretisch ein guter Trick, doch im Laufe des Spiels hat uns diese Lösung auch etwas genervt, da sie uns doch schnell aus der VR Erfahrung zieht und uns verdeutlicht, dass wir gerade nur ein Spiel spielen.

PlayStation 4 vs. PlayStation 4 Pro

Die Unterschiede zwischen den beiden Fassungen sind deutlich erkennbar. Zwar macht das Spiel auf beiden Konsolen Spaß, doch der Teufel steckt im Detail. Die PlayStation 4 Version arbeitet mit Foveated Rendering und die Auflösung scheint noch stärker reduziert zu sein. Foveated Rendering bedeutet, dass nicht der komplette angezeigte Bereich mit der gleichen Auflösung gerendert wird. Somit seht ihr an den Randbereichen stets einen hässlichen Balken, der eine so schlechte Auflösung besitzt, dass er als störendes Flimmern wahrgenommen wird. Zum Glück spielt dieses Problem im Verlaufe des Spiels eine untergeordnete Rolle, da die meisten Bereiche so dunkel sind, dass ihr sowieso mit einem eingeschränkten Sichtbereich durch die Taschenlampe arbeitet. In diesen Abschnitten fällt die reduzierte Auflösung an den Rändern nicht mehr auf.

Wenn ihr mehr über die grafischen Unterschiede der beiden Versionen lernen wollt, dann schaut bitte in unseren Grafikvergleich.

Fazit

Resident Evil 7 für PSVR knüpft an den Spaß an, den wir damals mit Alien: Isolation für das DK 2 der Oculus Rift hatten. Es gibt genügend Content, viel Abwechslung und das Spiel lässt sich hervorragend in VR spielen. Natürlich ist die VR Fassung optisch nicht annähernd so schön wie die Version für den Fernseher, doch für ein VR Spiel sieht Resident Evil 7 beeindruckend aus. Im Endeffekt versucht das Spiel aber eine Grafik darzustellen, die es eigentlich nicht darstellen kann. So gefallen uns simplere Spiele optisch teilweise besser, weil einem die Schwächen der VR Umsetzung nicht so schnell ins Auge springen. Außerdem müssen wir Capcom vorwerfen, dass manche Stellen doch zu simpel angepasst sind und nicht die Möglichkeiten von VR ausschöpfen. Die schwarzen Überblendungen nerven und der Kino-Modus ist uns auch ein Dorn im Auge. An diesen Punkten merkt man dann doch, dass das Spiel nicht hauptsächlich für VR Nerds gedacht ist. Wer mit diesem kleinen Patzern leben kann, der erhält mit RE 7 jedoch ein hervorragendes Spiel.

Stark
  • sehr immersive Erfahrung
  • Gameplay überzeugt
Schwach
  • Grafik der PS4 (nicht Pro) Version nicht überzeugend
  • Portierung auf VR nicht kohärent, Kamerafahrten werden nicht dargestellt
4.5 / 5