VR∙Nerds

Kommentar: Windows Mixed Reality – der Schattenstart

Viel Spaß!

Den 17. Oktober hatten wir VR-Nerds uns dick rot im Kalender angestrichen: Das Highlight war das Launch-Datum der Windows Mixed Reality Headsets und dem dazugehörigen Windows Creator Fall Update. Der Start verlief dann etwas anders, als wir ihn uns vorgestellt hatten. Und vielleicht Microsoft auch.

Windows Mixed Reality Brillen: Ruckelnder Start

Am frühen Morgen des 17. Oktober herrschte erstmal gähnende Leere – nicht nur durch die noch ungenügende Menge des lebensnotwendigen Koffeins im Kopf des Redakteurs, sondern auch in den deutschen Online-Stores. Bei Preissuchmaschinen war zwar das Headset von Acer gelistet, die Lieferzeiten reichten aber meist – bis heute – von Anfang bis Ende November. Besser sieht und sah es mit dem VR-Headset von Lenovo aus, der Explorer zeigte beim Media Markt auch physische Präsenz. Es war neben dem Modell von Acer die einzige MR-Brille, die man in einem Laden erwerben konnte.

Durch fast völlige Abwesenheit glänzt die VR-Brille von HP: Der Online-Riese [amazon_textlink asin=’B0758HPMQ6′ text=’Amazon’ template=’ProductLink’ store=’vrne-21′ marketplace=’DE’ link_id=’48194539-b33a-11e7-909b-8bba12ba6650′] hatte am Mittag ein kleines Kontingent der HP Headsets auf Lager. Und bei Microsoft? Auch da tröpfelte der Nachschub, manche Brillen konnte man bestellen, andere nicht. Inzwischen hat sich die Situation gebessert und bis auf die Brille von HP sind alle angekündigten Windows Mixed Reality Headsets lieferbar. Seit heute ist zudem die Medion Explorer X1000 MR lieferbar, allerdings lässt sie sich nur beim PC-Hersteller direkt bestellen. Zwar klärt sich die Situation langsam, aber ein gelungener Start sieht anders aus.

Entsprechend der Nachfrage …

Die Verfügbarkeit der Hardware zeigt gleich zwei Probleme: Wir wissen zwar nicht, wie viele MR-Headsets Microsoft vorrätig hat. Die Situation im (Online-)Handel nährt aber den Verdacht, dass die Hersteller nur sehr wenige Headsets ausliefern konnten – Presseverteter bekamen erst gar keine und mussten sich wie wir auf die Jagd im Handel machen. Amazon hatte am Mittag des Launch-Tages ganze 17 Stück der HP-Brillen auf Lager, Nachschub gab es seitdem keinen mehr. Bei dem Elektronikhändler Jacob waren es nur vier Headsets. In einem Media Markt in Hamburg, den wir besuchten, gab es lediglich zwei Brillen – nach unserem Besuch nur noch eine. Man kann also durchaus von einem homöopathischen Roll-out reden.

Allerdings reichte dieser wohl aus, um die Nachfrage zu bedienen, was das zweite Problem sein dürfte: Amazon brauchte fast 24 Stunden, um die 17 HP-Headsets an den Mann oder die Frau zu bringen. Jacob konnte im gleichen Zeitraum 2 Headsets verkaufen. Nicht gerade das, was man einen Verkaufsschlager nennt.

Die gute Nachricht: das könnte sich ändern. Beispielsweise, wenn Medion seine Erazer X1000 MR fit für Aldi macht und man das Set zum Kampfpreis im Discounter bekommen kann. Auch der versprochene Support von SteamVR könnte noch manch Interessiertem zum Kauf bewegen. Und was auch noch fehlt: Ein direkter Vergleich aller VR-Headsets und nicht zuletzt die Möglichkeit, sie selbst in den Flächenmärkten testen zu können. Es ist also noch nicht alles verloren. Aber ein guter Start sieht anders aus.