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Star Trek: Bridge Crew im Test

Viel Spaß!

Mit Star Trek: Bridge Crew erscheint morgen ein neues Spiel von Ubisoft für die HTC Vive, die Oculus Rift und PlayStation VR, welches euch zu einem Teil der Crew der U.S.S. Aegis oder der U.S.S. Enterprise machen will. Doch reicht ein interessantes Konzept und ein großer Name aus, um in der virtuellen Realität zu überzeugen? Wir haben uns das Spiel mit der PSVR-Brille genauer angeschaut.

Star Trek: Bridge Crew

Wenn man sich die aktuellen VR-Spiele anschaut, dann kann man zweifelsohne behaupten, dass Ubisoft mit Star Trek: Bridge Crew ein spannendes Experiment wagt. Anstatt auf knallharte Action zu setzen, die grafischen Möglichkeiten komplett ausreizen und den Spieler ins Schwitzen zu bringen, lädt euch Star Trek: Bridge Crew zum gemeinsamen Taktieren, Abwägen und Entscheidungen treffen ein.

Im Spiel müsst ihr euch für eine Position auf der Brücke entscheiden. Ihr könnt zum Captain werden, zum Steuermann, zum Ingenieur oder zum Chef der Waffensysteme. Nicht jede Rolle wird im gleichen Maße gefordert, doch jede Rolle ist wichtig für das Gelingen der Mission. Nur wenn die Crew wie echtes Team agiert, könnt ihr anderen Raumschiffen in Notsituationen helfen, oder Feinde zurückschlagen.

Auch wenn es zu gefährlichen Situationen kommt, spielt sich das Spiel recht träge, was dem Konzept aber sehr gut steht. Beispielweise steuert ihr das Raumschiff nicht durch Bewegungen des Move Controllers, sondern ihr betätigt die Symbole auf euren Anzeigen, um das Schiff in eine gewisse Richtung zu navigieren oder Schüsse abzufeuern. Wiederum kann eine effektive Verteidigung nur funktionieren, wenn die Energie auf die entsprechenden Systeme gegeben wird, der Steuermann das Schiff optimal ausrichtet und der Chef über die Waffen die Laser und Torpedos im richtigen Moment abfeuert.

Doch was passiert, wenn ihr keine Crew zum Spielen findet?

Star Trek: Bridge Crew – Einzelspieler

Zunächst waren wir sehr skeptisch, wie das Konzept für Einzelspieler funktionieren soll. Ubisoft überrascht jedoch mit einer cleveren Lösung. Wenn ihr alleine spielt, müsst ihr die Rolle des Captains einnehmen. Dieser kann entweder Befehle über eine Auswahl erteilen oder direkt in die Rollen der einzelnen Besatzungsmitglieder schlüpfen. Solltet ihr also mit einer Rolle unzufrieden sein, könnt ihr schnell eingreifen und Abhilfe schaffen. Zwar verliert das Spiel dadurch seine ursprüngliche Idee, aber dennoch macht das bestreiten der Missionen sehr viel Spaß. Auch wenn man alle Rollen auf dem Raumschiff übernimmt.

Star Trek: Bridge Crew – Mehrspieler

Die große Stärke des neuen Titels ist definitiv der Multiplayer-Modus. Hier schlüpft jeder Mitspieler in eine Rolle und gemeinsam gilt es, die einzelnen Missionen abzuschließen. Besonders mit Freunden macht das Spiel gemeinsam extrem viel Spaß und schweißt zusammen. Würde Star Trek: Bridge Crew nicht als Spiel verkauft werden, könnte Ubisoft das Spiel auch als Event für Unternehmen anbieten, die eine Teambuilding-Maßnahme suchen. Aktuell ist uns kein Spiel bekannt, welches mehr Vertrauen in seine Mitspieler erfordert.

Gleichzeitig ist diese enge Verbundenheit aber ein Problem des Spiels. Wenn ihr mit Menschen in einer Crew spielen müsst, die das Spiel sabotieren wollen oder keinen respektvollen Umgang pflegen, kann der Spaß auch schnell verloren gehen. Da das Spiel aber auf Cross-Plattform setzt und für PSVR, Rift und Vive erscheint, sollten sich hoffentlich schnell genügend Mitspieler auf den Servern herumtreiben.

Grafische Qualität

Die U.S.S. Aegis und die U.S.S. Enterprise sind mit sehr viel Liebe zum Detail entstanden. Die Raumschiffe sehen großartig aus, doch leider kann man dies von der Umgebung und den Effekten nicht behaupten. Die Explosionen wirken wie aus einem Spiel, welches bereits etliche Jahre auf dem Buckel hat. Und die Mischung aus wenigen Planeten und Weltraumschrott vor einer Sternen-Tapete wirkt nicht unbedingt zeitgemäß und hat nichts am Hut mit Weltraumspielen wie Eve: Valkyrie oder Elite: Dangerous. Durch die Darstellung entsteht nur selten das Gefühl, das wir uns tatsächlich durch das Weltall bewegen. Viel eher sieht es häufig so aus, als bewegen sich die Objekte auf euch zu. Ein echtes Gefühl für die Geschwindigkeit will nicht entstehen. Zusätzlich zeigt das Spiel auch kleinere Patzer bei der Darstellung. So kollidiert ihr für gewöhnlich mit Objekte im Weltraum, jedoch nicht, wenn ihr gerade den Impulsantrieb verwendet. Mit diesen könnt ihr auch ohne Schaden zu nehmen durch die Objekte hindurchglitchen.

Man könnte jetzt den Eindruck gewinnen, dass die Grafik das Spiel herunterziehen würde. Erstaunlicherweise ist dies aber nicht der Fall. Irgendwie wirkt die Umgebung so, wie wir sie aus den alten Folgen der Serie kennen. Dementsprechend wirkt die einfache Grafik irgendwie stimmig und gibt uns das Gefühl, das wir wirklich in der Welt von Star Trek angekommen sind.

U.S.S. Aegis vs. U.S.S. Enterprise

U.S.S. Aegis wurde so gestaltet, dass die Spieler schnell mit den Instrumenten umgehen können und frühzeitig Erfolge verbuchen. Die U.S.S. Enterprise erlaubt sich hingegen keine Experimente und das Raumschiff sieht exakt so aus, wie wir es kennen. Bunte Knöpfe und Schalter, Instrumente, die aussehen wie eine Mischung aus Lego-Technik und moderner Küche – und die Crew trägt die typische Kleidung. Auch wenn die Steuerung der U.S.S. Enterprise somit deutlich komplizierter ist, so ist das Spielgefühl erstklassig und wir sind uns sicher, dass die Enterprise viele neue Fans finden wird.

Die U.S.S. Enterprise lässt sich jedoch nicht für die Missionen der Kampagne verwenden. Die Enterprise steht nur für zufällige Missionen bereit, welche sich aber nicht sonderlich von den Missionen der Kampagne unterscheiden. Im Endeffekt dreht sich das Spiel um das Scannen, Teleportieren, Erkunden und Schießen. Deshalb scheint es für uns nicht besonders wichtig, ob die Missionen in einer Kampagne eingebettet sind.

Move Controller vs. DualShock 4 Controller

Star Trek: Bridge Crew lässt sich mit den Move Controller und mit dem DualShock 4 Controller spielen. Während die Steuerung mit den Move Controller sehr intuitiv ist, da ihr einfach die entsprechenden Punkte mit den Händen auswählt, fühlt sich die Steuerung mit dem DualShock 4 Controller so an, als ob ihr eure Maus für den PC verlegt habt und mit der “Tab”-Taste durch die einzelnen Fenster springt. Ihr steuert mit dem linken Stick die linke Hand und mit dem rechten Stick die rechte Hand. Dabei hüpft der Finger nur auf Positionen, die auch tatsächlich berührt werden können. Nach einer kurzen Zeit für die Eingewöhnung lässt sich das Spiel sehr komfortabel mit dem DualShock Controller steuern und die Verwendung ist definitiv eine Alternative, wenn ihr entspannt eine Runde zocken wollt.

Fazit

Star Trek: Bridge Crew ist ein sehr besonderes Spiel. Anstatt auf ein grafisches Feuerwerk zu setzten, schaltet das Spiel einen Gang zurück und möchte euch in die Welt von Star Trek entführen. Dies gelingt Ubisoft auch hervorragend, doch es bleibt abzuwarten, wie lange das Konzept tatsächlich motivieren kann. Wenn man die richtigen Freunde zum Spielen hat und dem Star Trek Setting etwas abgewinnen kann, dann gibt es aktuell wohl kein Spiel, welches ein spaßigeres Wochenende verspricht.

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Stark
  • sehr guter Multiplayer
  • motivierendes Spielkonzept
  • echtes Star Trek Feeling
Schwach
  • Umgebungsgrafik nicht detailreich
  • kleine Bugs
4.5 / 5