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Oculus Connect Keynotes: Oculus Touch, Kabellose Oculus Rift, neue Kopfhörer und vieles mehr

Viel Spaß!

Das war also die Keynote von Oculus auf der diesjährigen Connect 3. Wie wir bereits erwarteten, wurden alle Themen behandelt, die wir uns gewünscht hatten. So sprach Oculus über die Oculus Touch Controller, über das Positional Tracking für Mobile VR und es gab einen ganzen Berg an Software zu sehen. Die Veranstaltung wurde von Brendan Iribe eröffnet. Doch schnell lies er Mark Zuckerberg zu Wort kommen.

Mark Zuckerberg auf der Oculus Connect 3

Zuckerberg sprach darüber, dass Virtual Reality die Plattform der Zukunft ist. Zumindest glaub Facebook fest daran. Zuckerberg sagt, dass sich der Virtual Reality Markt bereits deutlich schneller entwickelt habe, als Facebook jemals geglaubt hätte. Laut Zuckerberg sind bereits die Basic Versionen von Virtual Reality Headsets auf dem Markt. Diese werden sich in den nächsten Jahren natürlich verbessern. Doch der Fokus müsse jetzt auf der Software liegen. Zuckerberg schwärmt in diesem Zusammenhang von der beeindruckenden Immersion, die nur mit Virtual Reality Headsets möglich ist. Doch die Software müsse auch Gebrauch von dieser Möglichkeit machen.

Video-Chat in VR

Zuckerberg sagt, dass er vor der Erschaffung von Facebook überlegt habe, was dem Internet noch fehlt und ihm fiel auf, dass das Wichtigste fehlte. Die Möglichkeit sich mit Menschen richtig zu verbinden. Natürlich zeigte Zuckerberg anschließend die Social App von Oculus und Facebook. In der App haben sich die Avatare deutlich verbessert. Facebook zeigte die App bereits aus der F8 Konferenz. Ihr könnt in dieser Welt interagieren, Orte bereisen und euch die Zeit vertreiben. Gerade mit den Touch Controller sollte diese Erfahrung viel Spaß bringen und soziale VR-Erfahrungen sind ohnehin großartig. In der neuen Version könnt ihr aber Kontakt mit der realen Welt aufnehmen und mit Menschen einen Videochat führen.

Außerdem könnt ihr Fotos aufnehmen und diese mit einer Geste direkt mit euren Facebook Freunden teilen. Zuckerberg sagte nach der Vorstellung der sozialen Erfahrung, dass Facebook bereits 250 Millionen US-Dollar in VR Anwendungen investiert hat. Facebook will auch direkt weitere 250 Millionen US-Dollar locker machen. Außerdem startet Facebook einen Education Fund mit 10 Millionen US-Dollar um VR-Anwendungen zu unterstützen, die im Bildungsbereich angesiedelt sind.

Neue Avatare in der Social App für Oculus Touch

Oculus Rift ohne Kabel

Außerdem Sprach Zuckerberg noch kurz über Inside Out Tracking für Virtual Reality Headsets. Mit einem solchen System wäre keine Kamera mehr nötig, die den Spieler beobachtet und die Bewegungen im Raum trackt. Doch dann ließ er die Bombe platzen. Zwischen der Gear VR und der Oculus Rift soll ein neues Produkt einen Platz finden, welches ein Standalone Gerät darstellt und vermutlich mit Positional Tracking ausgestattet ist.

Daran arbeitet das Team gerade, doch es gibt noch kein Produkt, welches Oculus bereits final vorstellen kann. Dennoch gab Facebook einen kurzen Einblick in die Entwicklung. Im Grunde sieht das Produkt aus wie eine Oculus Rift mit einer Recheneinheit auf der Hinterkopfseite. Das VR-Headset ist auf der Connect 3 antestbar.

Eine Mischung aus Gear VR und Oculus Rift

Oculus Avatar

Web VR

Nachdem Zuckerberg die Bühne verlassen hatte, trat Nate Mitchell ins Scheinwerferlicht. Neben einem neuen Deal für Entwickler für Unreal sprach Mitchell über Web VR. Der Vorteil von Virtual Reality im Browser liegt darin, dass man nichts installieren muss und direkt den VR Content nutzen kann. So zeigte Mitchell Photo Spheres. Damit lassen sich schnell VR Bilder im Browser bei 90 FPS anschauen. Außerdem wurde eine Web VR Anwendung von Renault vorgestellt, mit der ihr eure Auto konfigurieren könnt. Für die Entwicklung von Web VR Inhalten hat Oculus “React VR” vorgestellt. Mit diesem Tool sollen Web Entwickler sehr einfach VR Inhalte erstellen können. Oculus entwickelt zum Ansehen dieser Inhalte den VR-Browser “Carmel“. Dieser Browser wird für alle Oculus Geräte veröffentlicht werden. Eine Preview steht schon bald für Entwickler bereit.

Doch auch bei Mitchell drehte sich viel um Social VR. Mit Oculus Avatar lassen sich einfach Avatare erstellen und verwenden. Mit dem passenden SDK sollen Entwickler schnell gute Avatare in ihre Virtual Reality Anwendung bringen. Diese Avatare können dann unkompliziert vom User angepasst werden. Oculus Avatar wird zum Start der Touch Controller erscheinen und Anfang 2017 für die Gear VR verfügbar sein.

Anschließend wurde Oculus Parties vorgestellt. Mit dieser Anwendung könnt ihr euch schnell auf Oculus Home organisieren und zusammen in Spiele und Anwendungen gehen. Doch wenn ihr einfach nur abhängen wollt, dann könnt ihr dies in Oculus Rooms machen. In diesen Räumen könnt ihr Mini-Games spielen, gemeinsam Filme schauen, im Internet surfen und Musik hören. In wenigen Wochen wird Oculus Parties und Oculus Rooms für die Gear VR zur Verfügung stehen. Rift Besitzer müssen sich leider bis Anfang 2017 gedulden.

Oculus Touch, reduzierte Systemanforderungen, neue Kopfhörer

Brendan Iribe präsentierte voller Stolz die finale Version der Oculus Touch Controller. Zwischen den ersten Prototypen und der finalen Version gab es einige Änderungen. Das Kernprinzip bleibt aber gleich. Die Controller werden über die Kameras der Rift getrackt, eine weitere Kamera liegt den Touch Controllern bei. Die Controller schmiegen sich um eure Hand und sind deutlich kleiner als die Controller der HTC Vive. Außerdem sind der Button für den Zeigefinger und der Thumbstick mit Näherungssensoren ausgestattet. Somit lässt sich feststellen, ob euer Finger auf dem Button aufliegt, oder ob ihr den Finger vom Button wegstreckt.

Mit der Haptic API von Oculus soll es möglich sein, einen Unterschied zwischen einer Pistole und einem Schläger beim Feedback zu spüren. Mit dem Guardian System möchte Oculus Nutzer beschützen und helfen, damit diese nicht gegen eine Wand laufen. Das System wird wohl dem Sicherheitssystem “Chaperone” von HTC und Valve ähneln.

Außerdem kündigt Iribe Asynchronous Spacewarp an. Damit soll ein Ruckeln von Objekten bei Kopfbewegungen verhindert werden, auch wenn die Anwendung nicht mit 90 FPS läuft. Die Anwendung muss nur mit 45 FPS laufen und Asynchronous Spacewarp erledigt den Rest. Somit können schönere VR-Erfahrungen geschaffen werden, ohne das mehr Leistung nötig ist. Deshalb hat Oculus auch die Spezifikationen für die Rift reduziert. Nun ist nur noch eine GTX 960 notwendig. Deshalb kann nun auch ein VR Ready PC für nur 499 Euro angeboten werden. Oculus wird zudem nun mehr Laptops zertifizieren, die mit der Oculus Rift arbeiten können.

In Sachen Audio hat sich Oculus auch etwas neues überlegt. Es gibt nun optionale Kopfhörer für die Rift, welche die Immersion erhöhen sollen. Diese Kopfhörer kosten nur 49 US-Dollar und es handelt sich um In-Ear Kopfhörer mit Noise Cancelling. Alle Teilnehmer der Connect bekommen ein Paar geschenkt. Außerdem lässt nun Oculus auch andere Hersteller di Option eigene Kopfhörer zu entwickeln.

Neue In-Ear Kopfhörer von Oculus

Doch zurück zu den Oculus Touch Controllern.

Die Controller werden für einen Preis von 199 Euro angeboten und erst am 6. Dezember ausgeliefert. Die Vorbestellungen eröffnet Oculus am 10. Oktober. Ihr könnt diese dann auch bei den gängigen Online Händlern vorbestellen. Alle Vorbesteller erhalten die Spiele VR Sports und The Unspoken gratis dazu.

Wenn ihr weitere Kameras für die Oculus Touch Controller kaufen wollt, dann müsst ihr für jede Kamera 79 US-Dollar auf den Tisch legen. Mit drei Constellation Trackern ist dann auch ein Room Scale Setup mit Oculus Rift möglich.

Software für Oculus Touch

Oculus hat einige neue Spiele für Oculus Touch vorgestellt. So wurde Arktika.1 von 4A Games vorgestellt und verspricht jede Menge Action und eine beeindruckende Grafik. Im Prinzip sieht es aber zunächst wie ein gewöhnlicher Shooter aus. Das muss aber nicht schlecht sein.

Lone Echo verspricht eine spannende Solo-Kampagne und einen Multiplayer-Modus. Das Spiel siedelt sich in einer Zukunft im Weltraum an. Ihr seid auf einer Raumstation und kämpft um euer Überleben. Ihr bewegt euch hauptsächlich mit euren Händen fort.

Anschließend zeigte Epic Games ein neues Projekt. In Robo Recall drehen die Roboter auf der Erde vollkommen durch. Die Optik mixt Comic Elemente mit realistischer Gestaltung. Es handelt sich um eine Weiterentwicklung von Bullet Train. Das Spiel erscheint 2017 kostenlos für Oculus Touch.

Außerdem wird Oculus Medium und Kingspray zum Start der Touch Controller erscheinen. Auch Quill und Dear Angelica werden für alle Nutzer zugänglich sein.

Oculus Mobile VR

Puh, das Event nimmt kein Ende. Die Samsung Gear VR ist natürlich ein großes Thema für Oculus. Also wurde auch über die Gear VR gesprochen. Zunächst ging es um die Geschichte der Gear VR und die aktuelle Verfügbarkeit der mobilen VR-Brille. Durch die starke Verbreitung und dem guten Support an Software, sei Mobile VR eine tolle Möglichkeit um Virtual Reality zu verbreiten. Außerdem kann die Gear VR perfekt für Achterbahnen und in der Medizin genutzt werden.

Nach einer Erhebung von Oculus wird die Gear VR  sowohl für passive als auch aktive Inhalte zu gleichen Teilen genutzt. Insgesamt verbrachte die Nutzer 5 Millionen Stunden mit dem Anschauen von Videos in der virtuellen Realität.

Oculus kündigt mit dem neuem Mobile SDK auch zwei neue Funktionen an. So bringt die Facebook Tochter Multiview und Oculus Remote Monitor auf die Gear VR. Damit können Entwickler die Performance leichter optimieren und überprüfen.

Auch wurde nun der Support des Xbox Controllers offiziell von Oculus angekündigt. Der neuste Xbox One Controller soll bald komplett kompatibel mit der Gear VR sein.

Um anderen Menschen zu zeigen, was ihr in VR erlebt, sollen auch bald Livestreams direkt von der Gear VR möglich sein. Ihr könnt die Livestreams direkt in eurem Facebookfeed verfügbar machen. Für Gear VR Entwickler öffnet Oculus auch den Goldtopf. Insgesamt werden 50 Millionen US-Dollar für Entwickler von Mobile VR Inhalten bereitgestellt.

Harmonix, die Entwickler, die hinter Rock Band VR stehen, entwickeln auch eine Anwendung für die Gear VR. Dabei handelt es sich SingSpace. Ihr dürft fröhlich mit Freunden auf der ganzen Welt in der virtuellen Welt Karaoke singen. Außerdem wird auch Dragon Front für die Gear VR erscheinen. Das Kartenspiel ist aktuell in der geschlossenen Beta für die Oculus Rift. Die Beta für Dragon Front ist jetzt gestartet und bietet Multiplattform Gaming mit Oculus Rift Spielern.

Die Zukunft von VR

Natürlich sprach Michael Abrash auch wider über die Zukunft von Virtual Reality. Zunächst ging Abrash aber einen großen Schritt zurück und verriet, wie er zu Carmack und zu Virtual Reality gekommen ist. Abrash erklärte, dass wir alle an VR arbeiten, weil wir die Zukunft von VR bereits heute im Blick haben.

Abrash zufolge, werden wir in 5 Jahren Displays mit einer Auflösung von 4K x 4K pro Auge nutzen können und das Field of View soll 140 Grad betragen. Außerdem soll der Fokus auf bestimmte Objekte möglich sein und wir können dann Objekte ganz natürlich fokussieren. Dafür sind aber neue Display-Technologien nötigt.

 

Doch ein solches Display mit einer entsprechenden Auflösung benötigt auch eine gewaltige Grafikpower. Daher wird es auch in Zukunft nötig sein an Foveated Rendering zu arbeiten. Mit dieser Technologie kann ermöglicht werden, dass nur ein bestimmter Ausschnitt des Bildes in voller Auflösung gerendert wird. Dies wird aber nur funktionieren, wenn es eine perfekte Lösung für das Eye-Tracking gibt. Laut Abrash ist dieses Problem noch nicht gelöst, auch wenn bereits diverse Unternehmen daran arbeiten und FOVE bald ein funktionierendes Produkt veröffentlichen möchte.

Auch der Sound in der virtuellen Realität kann noch verbessert werden. VR-Welten werden überzeugender, wenn der Sound sich wie in der echten Welt verhält.

Laut Abrash sollen die Touch Controller das beste Gerät für die Eingabe für die nächsten 5 Jahre sein. Zwar wird Hand-Tracking schon früher ein Thema sein, doch es wird haptische Controller nicht ersetzen können. In 5 Jahren könnten die Möglichkeiten mit Hand-Tracking zwar gesteigert werden, doch auch dann werden die Touch-ähnliche Controller noch eine wichtige Rolle spielen. Doch nicht nur Hand-Tracking ist ein Thema. Ebenso muss der komplette Körper getrackt werden, wenn wir überzeugendes Virtual Reality erleben wollen. Doch auch in 5 Jahren könnte die Darstellung von Menschen noch nicht 100% überzeugend sein.

In Sachen Ergonomie ist nicht nur die Reduzierung des Gewichtes wichtig, ebenso muss das Kabel verschwinden. Dies ist bei einer erhöhten Auflösung natürlich auch ein größeres Problem. Dessen ist sich Abrash bewusst und sagt, dass Foveated Rendering das wichtigste Puzzleteil für eine großartige VR-Erfahrung. Gleichwohl gibt er zu bedenken, dass dieser Teil seiner Vorhersage auch der fraglichste ist.

Außerdem spricht Abrash von Augmented VR. Damit meint er die Verschmelzung von Virtual Reality und der echten Welt. Dazu sind genaue Abbildungen der echten Welt nötig, die absolut glaubhaft dargestellt werden müssen. Dies bedeutet, dass keine Pixel sichtbar seien dürfen. Anschließend können wir eine echte Vermischung der beiden Welten durchführen. Dies unterscheidet sich von Mixed Reality dadurch, dass wir in einer geschlossenen Welt sind und nicht nur “Hologramme” einblenden.

Abrash glaub auch daran, dass wenn wir diese Schritte erreichen, dass wir dann auch in Virtual Reality arbeiten werden. Dann sind keine tollen Büros und keine Setups mit vielen Monitoren zum Arbeiten mehr nötig.

Wo war Palmer Luckey?

Wo ist der Gründer von Oculus? Der Erfinder der Oculus Rift? Palmer Luckey war auf der Keynote nicht aufgetreten. Der Grund wird wohl darin liegen, dass Luckey in letzter Zeit kein besonders gutes Licht auf Oculus und Facebook geworfen hat. So hatte Palmer Luckey eine Organisation mit 15.000 US-Dollar unterstützt, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Shitpostings und Memes gegen Hillary Clinton zu erstellen. Außerdem soll Luckey unter dem Namen “NimbleRichMan” auf Reddit aufgetaucht sein.