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ZeniMax schlägt zurück: Gericht soll Antrag von Oculus ablehnen

Viel Spaß!

Letzte Runde oder Neustart? Während Oculus sich gegen die Strafzahlung wehrt und eine Wiederauflage des Gerichtsverfahren fordert, hält ZeniMax dagegen und beantragt, das Ersuchen abzulehnen.

Die Vorgeschichte: Oculus muss zahlen

Im Mittelpunkt des ersten Gerichtsverfahrens stand eigentlich der ehemalige ZeniMax-Mitarbeiter John Carmack, der laut Klage Geschäftsgeheimnisse gestohlen und damit die Entwicklung der Oculus Rift in so kurzer Zeit ermöglich hat. Das verneinte das Gericht zwar, sah aber Geheimhaltungsabkommen durch Oculus-Gründer Palmer Lucky und Brandon Iribe als verletzt an. Die Strafe, die das texanische Gericht im Februar verhängte: 500 US-Millionen Dollar.

Oculus reagiert …

Das schmeckte der Facebook-Tochter nicht und diese beantragte Anfang April ein neues Gerichtsverfahren: So basiere das Urteil auf unzuverlässige und vorverurteilende Expertengutachten. Diese hätten die Jury in die Irre geführt. Außerdem sei die Schadensforderung völlig überzogen.

… und ZeniMax antwortet

Das sieht ZeniMax naturgemäß anders und fordert das Gericht auf, den Antrag abzulehnen. Drei Anwälte von erfahrenen Kanzleien hätten den Gegner verteidigt. Der Vorwurf, die Jury sei in die Irre geführt worden, sei unhaltbar.

Der Schadenersatz fiel auch viel geringer aus, als ursprünglich gefordert. Das Unternehmen hatte Oculus auf 2 Milliarden US-Dollar verklagt, etwas weniger als die 2,3 Milliarden Dollar, die nach damaligen Kenntnisstand Facebook für Oculus gezahlt hatte. Während des Verfahrens kam allerdings heraus, dass Luckey und Iribe noch 206 und 427 Millionen US-Dollar obendrauf bekamen und der ganze Deal Facebook rund 3 Milliarden US-Dollar gekostet hat.

Abschließend fordert ZeniMax das Gericht auf, den Antrag abzulehnen. Ob es zu einer Neuverhandlung kommen wird, liegt nun in den Händen des Gerichts.

Nebenschauplatz Carmack vs. ZeniMax

Auf ein Gerichtsurteil muss man auch in einer anderen Sache noch warten: Im März verklagte John Carmack seinen ehemaligen Arbeitgeber. Als ZeniMax das von Carmack gegründete Entwicklerstudio id Software (Doom, Quake) übernahm, habe es zu wenig bezahlt. Immerhin die Hälfte, 22,5 Millionen US-Dollar, stünden laut Carmack noch aus. Doch Bargeld floss wohl ohnehin noch nicht, denn ZeniMax bezahlte die erste Hälfte mit Aktien.

Quelle: UploadVR