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Wilson’s Heart für die Oculus Rift im Test

Viel Spaß!

In Wilson’s Heart schlüpft ihr in die Rolle von Wilson, welcher ohne Erinnerungen an einem fremden Ort aufwacht. Dass hier etwas nicht stimmt, ist kein großes Rätsel, denn ihr findet euch direkt gefesselt an einem Stuhl und versucht eure Hände zu befreien.

Wilson’s Heart für die Oculus Rift

Wilson’s Heart ist ein Psycho-Thriller-Adventure von Twisted Pixel Games, welches komplett auf eine farbenfrohe Gestaltung verzichtet und lieber einen Stil mit Graustufen wählt. Dieser Kniff passt hervorragend zur Gestaltung des Krankenhauses aus dem Jahre 1940 und versetzt uns direkt in eine andere Welt. Die Welt ist absolut glaubhaft, auch wenn die Farben fehlen. Doch zu viel Glaubhaftigkeit sollte man bei einem Spiel dann auch wieder nicht erwarten, welches euch die Möglichkeit gibt, euer Ersatzherz aus der Brust zu holen und damit übernatürliche Fähigkeiten zu entwickeln.

Interaktionen

Natürlich können die Entwickler jeden erdenklichen Ort mit untersuchbaren Objekten ausstatten, aber zumindest hätte man den Radius an den Spots etwas erhöhen können. Dennoch findet das Spiel einen guten Mittelweg zwischen festen Objekten und bewegbaren Objekten und lenkt damit gut eure Aufmerksamkeit. Auch nett sind die herumliegenden Comics und Klemmbretter, bei denen ihr sogar die Seiten umblättern könnt. Dies fühlt sich mit den Touch Controllern hervorragend an. Leider merkt man beim Blättern durch die Comics aber deutlich die “niedrige” Auflösung der Oculus Rift, was den Spaß aber nur etwas mindert.

Bei den Kampfsequenzen funktionierte die Abfrage der Kollisionen leider nicht immer wirklich gut und die Kämpfe fühlen sich teilweise doch zu lang an.

Inventar

Das System für das Inventar ist schlicht nicht vorhanden. Zumindest nicht in einer solchen Form, wie wir es uns wünschen würden. Wenn ihr Gegenstände später benötigt, dann erscheint ein Fenster, in welches ihr das Objekt packen könnt. Somit befiehlt euch das Spiel, welche Objekte ihr mitführen dürft und wann ihr sie fallen lasst und nimmt euch somit den Spaß, selbst herauszufinden, welche Objekte noch von Bedeutungen sein könnten und welche doch eher Abfall oder Schrott sind. Ebenso zeigt euch das Spiel direkt das passende Item an, wenn ihr an eine Stelle gelangt, an der das Item gebraucht wird. Das Blättern durch die verschiedenen Objekte ist nicht vorgesehen.

Man darf sich natürlich die Frage stellen, ob überhaupt ein Inventar-System nötig ist, doch wenn uns das Spiel einen solchen Vorgeschmack liefert, dann hätten wir auch gerne das volle Programm erhalten.

Steuerung

Bei der Fortbewegung setzt das Spiel auf die Teleportation. Immer wenn ihr euch fortbewegen wollt, müsst ihr durch den Raum den Blick schweifen lassen, bis ihr ein Hologramm von Wilson seht. Wird das Hologramm angezeigt, dann könnt ihr euch an diese Stelle teleportieren. Damit sind die möglichen Spots zum Untersuchen von Objekten zwar eingeschränkt, aber dies hilft auch dagegen, dass wir uns in der virtuellen Welt an unwichtigen Orten verlieren. Die Teleportation funktioniert so, dass ihr immer in die Blickrichtung teleportiert werdet, in die Wilson als Hologramm schaut. Somit kann sich beim Teleportieren eure Blickrichtung ändern und dies hat uns teilweise bei der Bewegung durch die Räume etwas irritiert. Doch wie uns andere Tester bereits mitgeteilt haben, hatten diese keine Probleme mit der Orientierung gehabt. Ihr müsst es vermutlich einfach selbst ausprobieren.

Ein weiterer nerviger Umstand ist, dass ihr das Spiel theoretisch nur im Stehen spielen solltet, da ihr ansonsten im Spiel deutlich höher dargestellt werdet, als ihr eigentlich seid. Wenn dies passiert dann könnt ihr euch bücken wie ihr wollt, ihr könnt den Boden nicht mehr erreichen bzw. tiefere Schubladen. Generell wäre dies bei einem Spiel mit vielen nötigen Bewegungen verkraftbar, doch bei Wilson’s Heart verspürten wir recht schnell den Drang, das Spiel im Sitzen weiterzuspielen.

Story

Ohne euch etwas von der Geschichte zu verraten, muss man sagen, das Wilson’s Heart gut erzählt ist. Die Vertonung ist auf höchstem Niveau und wir sind uns ständig unsicher, wem wir trauen können bzw. ob wir unsere Wahrnehmung überhaupt selbst trauen sollten. Wir haben selten eine so immersive Story in einem VR Spiel bisher erlebt. Die Spielzeit beträgt ca. 5-8 Stunden, was auch zum aufgerufenen Preis passt.

Fazit

Wilson’s Heart ist ein Psycho-Thriller mit einigen Schockmomenten und einer absolut hervorragend erzählten Geschichte. Leider nimmt einem das Spiel aber so sehr an die Hand, dass wir uns teilweise doch sehr bevormundet vorkommen. Doch diese “Bevormundung” passt wiederum auch gut zum Konzept, da das Spiel eine lebendige Geschichte ist und kein Open-World-Spiel. Ob man mit dieser Art des Spielens etwas anfangen kann, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Wilson’s Heart steht ab sofort im Oculus Store für 39,99 Euro zur Verfügung. Wenn ihr das volle Potential des Spiels erleben wollt, dann solltet ihr aber mindestens eine GTX 1080 in eurem Rechner haben.

Stark
  • gelungene Story
Schwach
  • Steuerung und Inventar star einschränkend
4.5 / 5