VR∙Nerds

VINDICTA im Test

Viel Spaß!

Mit VINDICTA erscheint am 20.06.2017 ein weiterer First-Person-Shooter für die HTC Vive. Entwickelt von Game Cooks, lädt euch das Spiel auf eine Kampagne ein.

Spielinhalt

Auch wenn es schon x-beliebig viele VR-Egoshooter gibt, bei denen man hordenweise Gegner abballern muss, weiß VINDICTA durch sein Gameplay zu überzeugen. In einer zugegebenermaßen nicht allzu innovativen Kampagne, versucht ihr als Agent V das böse Vorhaben der Firma UB Industries zu verhindern. Diese will eine riesige Roboterarmee erbauen, um damit die Weltherrschaft an sich zu reißen.

In vier verschiedenen Leveln schlagt ihr euch durch die Gänge und Hallen der UB Industries und schaltet Roboter aus. Auf dem Weg findet ihr verschiedene Waffen – von Pistole über SMG und Shotgun bis zum Granatenwerfer ist alles dabei was man benötigt, um die verschiedenen Roboter zu vernichten.

Gameplay

Spannend ist vor allem, dass das Spiel auf die arm-swinging Locomotion setzt. Diese Methode ist zwar schon länger bekannt, wird aber selten umgesetzt. Indem ihr eure Arme wie bei einer normalen Laufbewegung hin und her schwingt, bewegt ihr euch voran – eure Fortbewegungsgeschwindigkeit ist von dem Tempo der Schwingung abhängig. Diese Art der Fortbewegung soll der Motion Sickness entgegenwirken und ein bisschen natürliches Laufverhalten simulieren. Damit ihr euch beim Zielen und Schießen nicht aus Versehen bewegt, muss man beide Touchpads gedrückt halten, während man sich bewegen will. Daraufhin bewegt man sich immer in die Richtung, in die man blickt. Trotzdem ist es gestattet, auch das Roomscaling zu benutzen – sprich in brenzligen Situationen kann man sich hinter Gegenständen verstecken und den anfliegenden Geschossen ausweichen. Hier finden wir auch den nächsten Kritikpunkt: Während ihr real getreu mit euren Waffen schießt, also sehr präzise zielen und dabei unter anderem auch auf die Streuung achten müsst, schießen die Gegner mit relativ langsamen Geschossen. Also besteht die Möglichkeit, den Schüssen in feinster Matrix-Manier auszuweichen. Das macht das Ausschalten einer geringen Gegneranzahl einfach, aber sobald mehrere Gegner auf einmal schießen, gestaltet sich das Ausweichen ohne Fortbewegung gar nicht mehr so leicht.

Für Gefechte könnt ihr bis zu vier Waffen mit euch tragen. Diese werden mit dem Grip-Button genommen und mit doppeltem Klick auf den Grip-Button wieder losgelassen. Pro Hand könnt ihr eine Waffe tragen und zwei könnt ihr in einer Art Waffengürtel mit euch führen. Das Austauschen von Waffen gestaltet sich manchmal etwas unpraktisch, da man erst eine Waffe wegwerfen muss, damit man eine andere aufnehmen kann. Und nur wenn man sie in der Hand hat, kann man sie in den Waffengurt packen.

Ein bisschen Gameplay-Abwechslung bringt das Klettern. Hin und wieder muss man sich an Stangen entlang hangeln oder Leitern hochklettern. Dies wurde gut umgesetzt und besonders bei den Stangen muss man sich manchmal richtig strecken, um die nächste greifen zu können. Problem dabei ist: Ihr dürft keine Waffe in der Hand haben. Also müsst ihr euch für das Klettern von zwei Waffen verabschieden, da ihr nur zwei in eurer Ablage transportieren könnt. Die Entscheidung, von welchen Waffen man sich trennt, fällt manchmal gar nicht so leicht.

Zur Optik gibt es nicht viel zu sagen. Das Spiel ist gut gestaltet, aber hebt sich nicht von anderen Spielen ab. Es reicht dennoch, um das Game genießen zu können, auch wenn man nicht von einem atemberaubenden Design umgarnt wird. Absolut keine schlechte Leistung, aber auch nichts besonderes.

Fazit

Definitiv spielenswert. Das Gameplay weiß in der Umsetzung zu überzeugen und man merkt, das im Entwicklerteam der Fokus genau darauf gelegen hat. Die Kampagne ist ganz nett und mir persönlich gefällt eine kleine Story mit mehreren Level besser als Wellen von Gegnern zu bekämpfen. Es war das erste Mal, dass ich ein Game mit der arm-swinging Locomotion spielen konnte –  und es fühlt sich gut an. Definitiv eine angenehmere Variante als die Bewegung via Touchpad (die man aber auch auswählen kann) – und realistischer als Teleportation. Durch die langsamen Schüsse der Gegner ist das intuitive Ausweichen, wie zum Beispiel an die Seite lehnen, ein spannendes Feature. Vom Schwierigkeitsgrad her ist das Spiel relativ gut ausgewogen.

Es ist relativ simpel gehalten, doch an einigen Stellen wird man echt gefordert und muss sich in Bewegung setzen. Dadurch, dass man sehr präzise zielen muss, ist es gar nicht so einfach die Gegner auszuschalten. Aber dadurch ist es auch eine angenehme Herausforderung und die Möglichkeit einigen Robotern Headshots zu verteilen, macht das Ganze wesentlich spaßiger. Wie bei den meisten Spielen sind mir auch hier ein paar Bugs aufgefallen. Vor allem beim Sound, der alles in allem gut gestaltet ist, sind bei mir einige Probleme aufgetreten. Im Großen und Ganzen weiß das Spiel dennoch zu überzeugen. Allerdings bietet VINDICTA keinen hohen Wiederspielwert. Wegen des gut umgesetzten Gameplays und der netten Kampagne ist es dennoch den Kauf wert.

Stark
  • Fortbewegung gut umgesetzt
  • Schwierigkeitsgrad fordernd
Schwach
  • Sound buggy
  • kein Wiederspielwert
3.5 / 5