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Test: Toy Clash – Wenn der Schreibtisch zum Schlachtfeld wird

Viel Spaß!

Mit Toy Clash steht ein VR-Spiel auf Steam und Oculus Home bereit, welches eure Tischplatte nicht als Hindernis sieht, sondern als Ort des Geschehens. Wir haben uns das Tower Offense Game von 5minLab angesehen und verraten euch, ob sich der Kauf der lohnt.

Toy Clash – Inhalt des Spiels

Das Konzept von Toy Clash ist schnell erklärt: Ihr habt eine Basis, euer Gegner (KI) hat eine Basis und beide Parteien spawnen Einheiten, welche die gegnerische Basis attackieren. Was vielleicht zunächst nach einer etwas langweiligen Geschichte klingt, offenbart sich in VR als herrlicher Zeitvertreib, der euch auch teilweise echt unter Druck setzt, wenn ihr alle Abzeichen für eine Stage erhalten wollt. Durch die Integration der Motion Controller könnt ihr eure Einheiten geschickt auf dem Spielfeld absetzen, verletzte Einheiten zurückziehen oder auch Zauber wirken lassen, um eure Kämpfer zu unterstützen. Am besten spielt sich das Spiel direkt an eurem Schreibtisch, denn auch in VR wird ein Schreibtisch simuliert, auf dem die Action stattfindet.

Und täglich grüßt das Murmeltier

Die Entwickler von Toy Clash haben großen Wert darauf gelegt, euch bei der Stange zu halten. Es gibt ständig Anreize zum Weiterspielen, nach jeder Stage regnet es Belohnungen und nach fast jeder Mission kann man seinen Einheiten Upgrades spendieren. Dementsprechend waren wir sofort in einem gefährlichen Kreislauf gefangen, welcher jedoch irgendwann durch Monotonie unterbrochen wurde. Die Stages sehen fast immer gleich aus oder sind identisch, die Einheiten verändern durch höhere Level nicht ihr Aussehen und generell sind uns sechs Einheiten auch etwas zu wenig.  Zudem springt der Funke bei der Grafik und den Animationen nicht über. Der gefällige Comic-Look wird derzeit sehr häufig verwendet, was generell nicht verkehrt ist, doch die Spielzeugsoldaten in Toy Clash sehen häufig weder bedrohlich noch süß aus.

Theoretisch könnt ihr euch für jede Stage so viel Zeit lassen, wie ihr wollt, doch wenn ihr alle Abzeichen erhalten wollt, müsst ihr jede Stage unter zwei Minuten abschließen. Damit peitscht euch das Spiel von Level zu Level, aber nicht von Upgrade zu Upgrade. Ihr könnt eure Einheiten nur upgraden, wenn ihr genügend Schrauben gesammelt habt. Schrauben erhaltet ihr von zerstörten Feinden und wenn ihr für eine Stage länger als zwei Minuten benötigt, sammelt ihr natürlich deutlich mehr Schrauben ein, da ihr euch mit mehr Widersachern auseinandersetzen musstet. So werdet ihr nicht alle Runden ohne Rückschläge durchspielen können, was an sich eine nette Idee ist, aber auch den Erfolg bei einer perfekten und schnellen Runde schmälert.

Fazit

Toy Clash ist ein netter Happen für Zwischendurch, ist einsteigerfreundlich und fordernd und liefert das, was es verspricht. Dennoch merkt man dem Spiel seine Smartphone-Vergangenheit an, denn Toy Clash kratzt  häufig nur an der Oberfläche und verpasst die Chance, komplexere Strukturen für Core-Gamer zu integrieren.  Das Spiel wird derzeit für knapp 15 Euro auf Steam und auf Oculus Home angeboten und ist mit der Oculus Rift, der HTC Vive, der Samsung Gear VR und den Windows Mixed Reality Brillen spielbar.  Wer ein iPhone oder Tablet besitzt, kann das Spiel sogar als AR-Erfahrung erleben. Insgesamt erwarten euch 56 verschieden Stages, die ihr theoretisch in zwei Stunden bewältigen könnt. In der Praxis werdet ihr aber eher zwei bis vier Stunden brauchen, wenn nicht sogar länger.

Stark
  • Schnelle und unterhaltsame Runden
  • Fordernd aber nicht überfordernd
Schwach
  • Wenig Tiefgang
  • Leveldesign
3 / 5