Sakkaden für Redirected Walking in VR nutzen
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Auch wenn mit drahtlosen Systemen mit Inside Out Tracking theoretisch ein Spielfeld zukünftig unendlich groß sein kann, grenzen echte Wände, Bäume und Zäune unseren Bewegungsradius ein. Redirected Walking, eine Methode, bei der wir in VR eine andere Route einschlagen als in der Realität, könnte eine spannende Lösung für dieses Problem sein. Es gibt verschiedene Ansätze, das Gehirn zu überlisten, aber noch keine Allzweckwaffe. NVIDIA, Adobe und Forscher der Stony Brook University möchten dies ändern und präsentieren ein System, welches mit Hilfe von Sakkaden, natürlichen Augenbewegungen, die wie ein momentaner Blindspot wirken, uns unbewusst im Kreis laufen lassen.

Sakkaden für Redirected Walking in VR nutzen

Der Vorteil der neuen Methode liegt darin, dass der Nutzer die Verwendung des Prinzips nicht bemerkt. Es sei sogar möglich, auf dynamische Veränderungen über ein GPU-beschleunigtes Echtzeit-Pfadplanungssystem  zu reagieren und den Nutzer gezielt an anderen Spielern und Objekte vorbeizuleiten. Somit wäre Multiplayer-VR auf kleinsten Flächen möglich, da das System darauf achtet, dass ihr euren Gegner nicht anrempelt.

Das System ist für den Spieler selbst unscheinbar, da es auf Sakkaden setzt. Sakkaden sind schnelle und unbewusste Augenbewegungen, die passieren, wenn wir unseren Blick von einem Teil einer Szene auf einen anderen Teil lenken. Die Augen bewegen sich dabei nicht in einer langsamen, kontinuierlichen Bewegung, sondern springen schnell umher, wenn sie kein sich bewegendes Objekt verfolgen oder sich auf einen einzelnen Punkt konzentrieren.

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Durch die schnellen Sprünge sind wir zwischen den Fokussierungen quasi blind, doch das Eye-Tracking-System von SMI sei akkurat genug, diese kurze Blindheit auszunutzen. Innerhalb des blinden Momentes wird die Szene minimal verschoben, damit der Anwender nicht merkt, dass er seine Richtung geändert hat. Geht ein Spielender beispielsweise auf einer Linie in der virtuellen Welt nach vorn, wird beim Umsehen das Bild um wenige Grad pro Sprung der Augen gedreht. Der Nutzer soll anschließend unterbewusst durch eine Änderung der Richtung auf die neue Ausrichtung reagieren.

Aktuell gibt es noch keine konkreten Pläne, das System für Endverbraucher auszurollen. Eine Demo wird derzeit auf der GTC 2018 gezeigt und eine wissenschaftliche Arbeit, basierend auf den Ergebnissen der Forschung, soll noch in diesem Jahr erscheinen.

(Quelle: Road to VR)

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