Tower Tag auf Steam

Mit Archangel bringt Skydance Interactive einen Mech-Shooter auf die PlayStation VR Brille, welcher demnächst auch für die Oculus Rift und die HTC Vive erscheinen wird. Im Spiel schließt ihr euch dem Widerstand an und versucht, die Welt aus den Händen von HUMNX zu befreien. Doch bei einem scheinbar harmlosen Test eures Mechs gerät die Situation außer Kontrolle und ihr müsst zusehen, wie euer Sohn in die Tiefe stürzt.

Archangel für PSVR im Test

Angetrieben von Rachegelüsten stampft ihr durch die zerstörte Stadt und wischt mit den Einheiten der Unterdrücker den Boden auf. Leider dürft ihr den riesigen Mech jedoch nicht selbst durch die Gassen lenken. Dieser läuft stets automatisch zum nächsten Punkt, und ihr übernehmt nur die Steuerung der Arme. Diese gigantischen Kriegswaffen bewegt ihr mit zwei kleinen Motion Controllern, die ihr als Pilot oder Pilotin im Cockpit in den Händen haltet. Wir benutzen an dieser Stelle bewusst die männliche und die weibliche Form, denn die Entwickler überlassen euch die Wahl, ob euer Charakter biologisch männlich oder biologisch weiblich sein soll.

Zum Start sind eure Arme mit einem einfachen Raketenwerfer und einem Maschinengewehr ausgestattet, und im Laufe des Spiels könnt ihr die Waffen auswechseln und aufrüsten. Wenn ihr mit den PlayStation Move Controllern spielt, dann wird jeder Controller zu einer Waffe und ein Fadenkreuz auf dem Spielfeld hilft beim Anvisieren. Wenn ihr mit dem DualShock 4 Controller spielt, dann nutzt ihr dessen Lagesensoren zum Zielen und die Waffen werden über die Schultertasten abgefeuert.

Da ihr nicht gegen Moorhühner kämpft, müsst ihr euch natürlich auch verteidigen. Zwei Schilde in den Armen können schnell per Knopfdruck aktiviert werden, doch da sie nur eine gewisse Zeit halten, muss das Timing bei der Verwendung stimmen.

Tausche Geduld gegen hochwertige Grafik

archangle PSVR

Die Entwickler von Archangel zeigen mit dem Spiel, wie toll VR-Spiele auf der PS4 Pro aussehen können. Zwar wirken manche Effekte und Einheiten etwas billig, doch der Gesamteindruck stimmt hier definitiv. Zudem unterhält euch das Spiel mit dieser Optik auch einige Stunden. Leider kommen zu diesen Stunden aber auch etliche Minuten Stille hinzu, denn die Ladezeiten sind generell viel zu lang. Die Story gibt dem arcadigen Gameplay zwar einen Hauch Tiefgang, doch fraglich ist, ob das Spiel durch diesen Kniff wirklich spannender wird. Wir hätten uns zumindest manche Dialoge auch gern erspart und dafür mehr Action innerhalb der 3-5 Stunden Spielzeit erlebt.

Ein Mech auf Schienen

Mit der Rail-Shooter-Mechanik umgehen die Entwickler das Eingabeproblem der PlayStation Move Controller, und Sony hatte bereits mit Until Dawn: Rush of Blood bewiesen, dass ein solches Konzept auch heute noch beeindrucken kann. Dummerweise ist es bei Archangel extrem wichtig, dass ihr stets wisst, welches Zielvisier auf dem Spielfeld zu welcher Waffe gehört. Zwar sehen die Visiere unterschiedlich aus, doch im Eifer des Gefechts hat man keine Zeit, sich die Fadenkreuze genauer anzuschauen.

Die Feinde im Spiel werden durch weiße Umrandungen hervorgehoben. Dies ist auch bitter nötig, denn die kleinen Fußsoldaten kann man kaum erkennen.  Dementsprechend unspektakulär fühlt sich das Abschießen dieser Einheiten an, da ihr einfach grob in die Richtung feuert und hofft, dass die Männchen umfallen. Die größeren und geschickteren Widersacher im Spiel bereiten uns da schon deutlich mehr Freude. Doch das Highlight ist, wenn man seine Robo-Hände zur Faust ballt und anschließend Gebäude oder Einheiten zertrümmert. Leider wird dieses Feature aber nicht regelmäßig gebraucht.

Fazit

Archangel PSVR

Archangel ist ein solider Rail-Shooter, der mit toller Grafik und mit einem frischen VR-Konzept punktet. Das Spiel wird für 39,99 Euro im PlayStation Store angeboten und dementsprechend dürfen die Ansprüche auch hoch sein, doch in der Top-Liga der VR Games kommt das Spiel nicht an. Leider fühlen wir uns nur mäßig von der großartig präsentierten Geschichte unterhalten, auch wenn das arcadige Gameplay weitestgehend überzeugen kann.

Stark
  • Großartiges Gefühl im Cockpit
  • Grafik
Schwach
  • Story wirkt teilweise erzwungen
  • Ladezeiten
3.5 / 5
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