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Tower Tag auf Steam

Das Thema Privatsphäre im Netz ist in den letzten Jahren immer mehr in den Diskussionsfokus gerückt. Während wir uns immer weiter vernetzen, gibt es Firmen, die unser tägliches Online-Verhalten überwachen. Die gesammelten Daten werden dann in den allermeisten Fällen dazu verwendet Marketing noch effizienter zu betreiben, um dem Nutzer beispielsweise zielgerichteter Werbung anzuzeigen. Facebook kann durch die gesammelten Daten und die daraus resultierenden Werbeeinnahmen jährlich über 5,5 Milliarden US-Dollar Gewinn verzeichnen. Es sollte also keine Überraschung sein, wenn Facebook nach Wegen sucht, die Monetarisierung auch in der nächsten Generation der sozialen Medien – Virtual Reality – zu verwirklichen.

Oculus Service telefoniert nach Hause

Oculus Home und Rift Spiele mit dem DK 2 der Oculus Rift

Oculus Home in 2D-Ansicht

Wie sich herausstellt, wird ein Prozess namens “OVRServer_x64.exe” im System generiert, sobald man Facebooks Oculus Rift Software (Oculus Home) auf seinem Computer installiert. Der Prozess ist immer angeschaltet und schickt regelmäßig Datenpakete an die Facebook Server.

Hauptfunktion des Prozesses ist es, dass das System feststellen kann, wann das Rift VR-Headset angeschaltet ist und aufgesetzt wurde, damit Oculus Home gestartet werden kann. Jedoch sind die weiteren Funktionen des Prozesses weit aus schlüpfriger.

Oculus Datenschutzerklärung, Daten und Marketing

Wenn man sich die Datenschutzerklärung anschaut, in welche man einwilligt, wenn man die Oculus Rift Software installiert und auf “Annehmen” klickt, findet man Passagen, die einen beunruhigenden Charakter aufweisen können, sofern man diese nicht schon erwartet hatte.

In der Sektion “Information Automatically Collected About You When You Use Our Services” wird beschrieben, dass es Oculus erlaubt ist die Daten zu sammeln. Hierunter fallen nicht nur die Daten, die wiedergeben, wann jemand wo und wie mit dem VR-Inhalt interagiert hat, sondern auch solche, die die genauen Bewegungen im virtuellen Raum liefern.

Der komplette Abschnitt lautet:

Information Automatically Collected About You When You Use Our Services. We also collect information automatically when you use our Services. Depending on how you access and use our Services, we may collect information such as:

♦ Information about your interactions with our Services, like information about the games, content, apps or other experiences you interact with, and information collected in or through cookies, local storage, pixels, and similar technologies (additional information about these technologies is available at https://www.oculus.com/en-us/cookies-pixels-and-other-technologies/);

♦ Information about how you access our Services, including information about the type of device you’re using (such as a headset, PC, or mobile device), your browser or operating system, your Internet Protocol (“IP”) address, and certain device identifiers that may be unique to your device;

♦ Information about the games, content, or other apps installed on your device or provided through our Services, including from third parties;

♦ Location information, which can be derived from information such as your device’s IP address. If you’re using a mobile device, we may collect information about the device’s precise location, which is derived from sources such as the device’s GPS signal and information about nearby WiFi networks and cell towers; and

♦ Information about your physical movements and dimensions when you use a virtual reality headset.

Facebook ist nicht das einzige Unternehmen, dass in der Lage ist, diese Daten zu sammeln. Unter dem Abschnitt “Third parties may also collect information about you through the Services” der Datenschutzerklärung werden “zugehörige Unternehmen” genannte, die ebenfalls die persönlichen Informationen nutzen dürfen.

Nutzungsmöglichkeiten der Daten

Wie also möchten Facebook und Oculus die generierten Informationen verwenden? Eine Reihe der Nutzungsmöglichkeiten, welche die Datensachutzerklärung beinhalten sind ziemlich alltäglich und weit verbreitet. Zum einen sollen die Daten dazu dienen, dass der Nutzer sich einen eigenen Account erstellen und mit anderen Nutzern über das System kommunizieren kann. Auch sollen die Informationen es Facebook und Oculus erleichtern die Nutzererfahrung zu verbessern.

Eine Zeile sticht aus diesen Gründen jedoch hervor. Hier wird genau das gesagt, was eingangs erklärt wurde. Die Daten werden auch zu Marketingzwecken verwendet:

To market to you. We use the information we collect to send you promotional messages and content and otherwise market to you on and off our Services. We also use this information to measure how users respond to our marketing efforts.

 

Die Virtuelle Realität bietet nie dagewesene Marketingmöglichkeiten. Als früher noch analysiert wurde, wie lange ein Video angeschaut, ein Text gelesen, oder wie oft ein Link geklickt wurde, können in VR ganz andere Werte gewonnen werden. Werbeagenturen könnten beispielsweise ihr Produkt in einer virtuellen Umgebung platzieren und dann schauen, wie lange sich der Nutzer mit dem Produkt beschäftigt (anschauen, interagieren etc.) hat. Um das Produkt nun in der nächsten Erfahrung noch cleverer zu platzieren, können findige Werber die gesammelten Daten auswerten.

Als damals Oculus von Facebook gekauft wurde, gab es einen Aufschrei unter den VR Enthusiasten, die befürchten, dass es zu einer Bevormundung und Überwachung im Virtual Reality Raum kommt.

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