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Oculus Arcade für GearVR (Review)

Viel Spaß!

Dass die Virtuelle Realität bestens dafür geeignet ist sich in die Spielhallen der 80er zurück zu versetzen, hat New Retro Arcade ja bereits 2014 bewiesen. Und während die große Spielhalle mit ihren Emulatoren den PC-VR Brillen vorbehalten ist, können nostalgische Gear VR Spieler die Spiele ihrer Kindheit und Jugend mit Oculus Arcade wieder aufleben lassen. Ob sich die Zeitreise lohnt und wie das eigenwillige Bezahlsystem der erst einmal kostenlosen App funktioniert, klären wir im Test.

21 Spiele in Oculus Arcade

Oculus konnte für Oculus Arcade mit drei großen Automatenherstellern der 80er und 90er einen Deal abschließen. Insgesamt 21 Spiele stehen uns von den Anbietern Sega, Midway und Bandai Namco zur Verfügung. Darunter zahlreiche Klassiker:

Sega

Midway

Bandai Namco

Oculus Arcade

Das Bezahlmodell

All diese Spiele stehen uns, wie auch Oculus Arcade selbst von Anfang an erst einmal kostenlos zur Verfügung. Dabei kann jedes Spiel für 20 Minuten angespielt werden. Erst wenn diese Demo-Zeit vorbei ist, die für alle Automaten unabhängig voneinander läuft, wird für jedes Spiel ein Betrag zwischen 1,50 und 3 Euro fällig. Würde man sich sämtliche Spiele kaufen wollen, käme hier also schon ein Betrag von um die 50 Euro zu Stande – ein happiger Preis.

Damit erwerbt ihr aber immerhin die Lizenzrechte und könnt die Spiele unbegrenzt oft spielen. Zumal sich auch nur die wenigsten wirklich alle Spiele kaufen, sondern eher in ein oder zwei ihrer Lieblinge investieren werden, was den Preis wieder auf ein erträgliches Maß reduziert.

Spielen wie damals ’88

Die Auswahl an Spielen ist beachtlich und bietet wohl für so ziemlich jeden Geschmack etwas. Unabdinglich für das Erlebnis ist jedoch der Besitz eines Controllers für die Gear VR, da nur mit diesem die Spiele gespielt werden können. Als nettes Detail sei hier anzumerken, dass sich der Controller und die Knöpfe auf dem Automaten simultan zu den eigenen Angaben am Controller bewegen und auch die vertrauten Klickgeräusche der Automatenära von sich geben, was viel zur Atmosphäre beiträgt. Auch die Automaten selbst sind schön gestaltet, tragen das Logo ihres jeweiligen Spiels und sind in unterschiedlichen, meist passenden Farben gehalten. Wer sich umsieht erkennt auch während des Spielens die anderen im Raum stehenden Arcades.

Die Spiele selbst laufen durchgehend flüssig und lassen sich gut steuern, auch wenn eine rudimentäre Anleitung, wie sie damals zuweilen auf die Automaten gedruckt war, fehlt. Tatsächlich fällt einem während des Spielens weder das FOV noch das Fliegengitter der Gear VR negativ auf, da man sich ohnehin völlig auf den virtuellen Bildschirm vor einen konzentriert und die pixelige Klötzchengrafik vom Fliegengitter ablenkt.

Die Auswahl der Spiele ist indes denkbar schlicht gehalten. Zuerst sucht man sich einen Raum, basierend auf dem Publisher der Arcades aus. Danach wählt man sich ein entsprechendes Spiel und wird zum Automaten teleportiert. Die schlichte Ausgestaltung der Räume und die zweckmäßige Anordnung der Automaten lässt jedoch das Feeling eines New Retro Arcade mit seinen dunklen Ecken, der wummernden 80er Jahre Musik und dem grellen Neonlicht vermissen. So können wir uns zwar völlig auf das Spiel konzentrieren, es fehlt jedoch ein Großteil der Atmosphäre. Vielleicht mag das bei Puristen, die sich nur auf das Spiel konzentrieren wollen aber auch auf Anklang stoßen.

Fazit

Der große Vorteil von Oculus Arcade sind ohne jeden Zweifel die nostalgischen Gefühle, die beim Spielen aufkommen. Auch der Wiederspielwert ist dank des Arcade-Prinzips quasi von Haus aus eingebaut. Letztlich wird jeder selbst entscheiden müssen wie viel Spielspaß er aus den einzelnen Titeln herausholen kann und ob er bereit ist sein Geld in einen von ihnen zu investieren. Die kostenlose Demo-Phase spricht jedoch für das Konzept und für den kurzen Spielspaß zwischendurch ist Oculus Arcade hervorragend geeignet, wenngleich ihm auch die Magie eines New Retro Arcade fehlt.

Stark
  • freie Demospielzeit von 20 Minuten
  • Wiederspielwert hoch
  • Atmosphäre gelungen
Schwach
  • teuer beim Kauf der einzelnen Titel
4 / 5

Bildquelle: Oculus