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Notes on Blindness ist eine VR-Erfahrung, die durch Virtual Reality aufzeigen möchte, wie es ist blind zu sein. Sie steht kostenfrei im Store für Samsung Gear VR zum Download bereit.

Worum geht es?

Nachdem John Hull, nach stetiger, jahrelanger Verschlechterung seines Augenlichts, komplett erblindet, beginnt er im Jahr 1983 damit ein Audio-Tagebuch zu führen, um sein Schicksal zu verarbeiten. Innerhalb von 3 Jahren entstanden so über 18 Stunden Audio-Material, in dem er seine Gedankenwelt dokumentierte. Aus diesen Aufzeichnungen entstanden zuerst ein Kurzfilm und später, auf dem Sundance Filmfestival 2016, auch ein Feature-Film. Dort wurde zeitgleich eine Virtual Reality-Erfahrung “Notes on Blindness: into Darkness” vorgestellt.

choir

 

Blind sein – Die Erfahrung

Bei dieser VR-Erfahrung wurden einzelne Szenen kreiert, die einen bestimmten Moment, einen bestimmten Ort und eine bestimmte Erinnerung von John darstellen. Begleitet wird man dabei durch eine seiner original Audio-Aufnahmen, um die herum die Szene kreiert wurde.

Haupt-Merkmal dieser Szenen ist das verwendete 3D-Audio, was dazu benutzt wird, das zu verdeutlichen, was John in seiner Aufnahme beschreibt. Ganz blind bleibt man in der Erfahrung aber nicht, denn es werden sowohl Menschen, Bäume als auch sonstige Objekte in Form von diffusen, blauen Lichtfiguren angedeutet, die mit dem Ton-Erlebnis zusammen einen Aha-Effekt ermöglichen.

So findet man sich beispielsweise in einem Park wieder und “hört” den Menschen beim Gehen zu oder lauscht dem Wind, wie er die Welt im Geiste von John formt.

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Warum Virtual Reality?

Es gibt doch schon zwei Filme. Warum denn nun noch eine VR-Erfahrung? Die Frage erübrigt sich schnell, wenn man Notes on Blindness ausprobiert. Man könnte danach sogar noch weitergehen und sagen:” Wozu die Filme?”

Man kann viel schauen, zuhören und darüber nachdenken, was John sagt, wenn es um seine Blindheit geht, aber sie zu erleben ist etwas ganz anderes. Beispielsweise sagt er, dass für ihn die schönsten Tage die sind, die windig sind. Deshalb, weil der Wind die Blätter in den Bäumen zum Rascheln bringt, die Schaukel im Vorgarten leicht ins Schwingen versetzt oder ein kleines Windspiel auf der Veranda aufklingen lässt. Durch diese Geräusche wird ihm bewusst, wo sich diese Objekte befinden und kann damit, zumindest im Geiste, sehen.

So macht es einen Unterschied mit dem Touchpad (Gear VR) Wind ins schwarze Nichts zu befördern, welcher dann, wenn er z.B. auf Bäume trifft, diese blau aufleuchten lässt und man gleichzeitig beginnt die Bäume in der Ferne zu hören. Das ist etwas, das sich verstehen lässt ohne darüber nachzudenken. Deshalb ist VR hier so wertvoll – man erlebt es einfach.

wind

 

Fazit

“Notes on Blindness” ist wohl im Moment eine der besten Apps in der “Experience”-Sektion. Man verlässt die Erfahrung mit einem wirklichen Aha-Effekt. Man lernt etwas über eine Form des Lebens ohne wirklich trocken etwas lernen zu müssen. Wir freuen uns auf weitere  VR-Erfahrungen und hoffen, dass diese den Weg für solche dieser Qualität bahnt.

 

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