Eyetracking für HTC Vive
Tower Tag auf Steam

Die HTC Vive ist nun seit ca. einem Jahr auf dem Markt und hat sich rasant vom Underdog zum Liebling vieler VR-Nerds entwickelt. Und das obwohl die Vive im Vergleich zur Rift und zur PSVR-Brille doch deutlich weniger nach einem Produkt für Konsumenten aussieht. Doch worin liegt das Erfolgsrezept der HTC Vive und lohnt sich der Kauf der HTC Vive bereits heute?

HTC Vive kaufen oder warten

HTC Vive kostet mit Versand 960 Euro

Quelle: Steam

Als die HTC Vive im Jahr 2015 angekündigt wurde, schien das System von Valve und HTC bahnbrechend. Während uns Oculus das VR-Erlebnis maximal im Stehen erlauben wollte, forderte uns das HTC Vive Team heraus, uns unbeschwert im Raum zu bewegen und mit getrackten Controllern die Welt zu entdecken. Mittlerweile hat Oculus nachgezogen, aber dennoch entschieden sich bis zum Dezember 2016 definitiv viele Menschen für die HTC Vive, weil sie die Room Scale Virtual Reality in ihrer vollen Faszination erleben wollten.

Im Unterschied zu Sony und Oculus setzt HTC beim Tracking auf ein System von Valve, welches mit zwei Stationen arbeitet, welche Laser in den Raum abstrahlen. Wenn diese auf die Sensoren der Brille oder Controller treffen, kann die Position im Raum errechnet werden. Diese Stationen werden als Lighthouse-Stationen bezeichnet und jedem HTC Vive Set liegen zwei dieser Stationen bei, mit denen ihr problemlos eine Fläche von 3,5m x 3,5m bespielen könnt. Das Besondere an den Stationen ist, dass diese nicht mit dem PC verbunden werden müssen. Somit müsst ihr nur eine Steckdose in der Nähe der Stationen haben und keine Kabel durch den Raum zum PC führen.

Wenn man zur HTC Vive greift, dann bekommt man aktuell ein komplettes System und der Kauf von zusätzlichen Elementen ist zunächst nicht nötig. Die HTC Vive findet ihr aktuell in diversen Shops:

Warum sollte ich mich für die HTC Vive VR Brille entscheiden?

HTC Vive Headsets in 10 Minuten

Quelle: Steam

Aktuell warten auf Steam über 1500 Inhalte für die HTC Vive, die von euch entdeckt werden wollen. Leider ist die Qualität vieler Inhalte jedoch unterdurchschnittlich, doch die Bewertungen auf Steam helfen einem schnell die Spreu vom Weizen zu trennen. Für die Oculus Rift stehen aber immerhin ca. 850 Titel bereit und viele HTC Vive Spiele die nicht mit Oculus Support gekennzeichnet sind, lassen sich ebenso mit der Rift spielen.

Während es keine echten exklusiven Inhalte für die HTC Vive gibt, bekommen HTC Vive Nutzer aber keinen Zugriff auf den Oculus Home Store. Somit entgehen Vive Nutzern theoretisch einige Highlights für die Oculus Rift, aber der Revive-Treiber ist mittlerweile so ausgereift, dass ihr auch ohne große Kenntnisse viele Rift Spiele auf die HTC Vive zaubern könnt. Dennoch ist die Verwendung des Tools mit Vorsicht zu genießen, denn Oculus könnte das Tool theoretisch jederzeit wieder ausschließen.

Mit Elite: Dangerous, Space Pirate Trainer, The Lab, Arizona Sunshine, DiRT Rally, Tilt Brush und Co. stehen sehr viele hochkarätige Titel zum Zocken und zum kreativen Ausleben bereit. Wenn ihr heute eine HTC Vive kauft, dann habt ihr einiges an Software nachzuholen und solltet für die nächsten Monate beschäftigt sein.

Die Bestandteile der Vive könnten dem einen oder anderen Interessenten eventuell abschrecken, aber diese Angst könnt ihr beruhigt ablegen, denn das Setup wird euch vor keine größeren Herausforderungen stellen. Wenn ihr doch Probleme habt, dann schaut einfach in unseren Tipps und Tricks nach. Wenn die Spielfläche einmal eingerichtet ist, dann funktioniert das 360-Grad-Tracking in der Regel auch tadellos und ist wesentlich robuster als das Tracking bei der PlayStation VR Brille. Da die Laser einen Abstrahlwinkel von 120 Grad erreichen, ist zudem kein größerer Abstand zwischen Spielfläche und Lighthouse-Stationen nötig.

Sichtbereich der Lighthouse-Stationen

Sichtbereich der Lighthouse-Stationen|| Quelle: Anleitung des HTC Vive Development Kits

Aktuell ist es extrem unwahrscheinlich, dass HTC zeitnah eine neue HTC Vive ankündigen wird. Das Unternehmen möchte lieber die aktuelle Plattform verbessern und wird zukünftig diverse Zubehörteile anbieten, damit die Erfahrung mit der HTC Vive auf ein neues Level gehoben wird. So bekommt die Vive mit dem Deluxe Audio Strap demnächst mehr Komfort, mit den Vive Trackern neue Controller, mit dem TPCast eine kabellose Übertragung und mit dem aGlass System sogar Eye Tracking. All diese Produkte erscheinen noch in diesem Jahr und erweitern das System um Feature, mit denen wir bei der aktuellen Generation nicht mehr gerechnet hätten. Doch eine kabellose Vive mit Gun-Controller, mehr Komfort und Eye Tracking hat mit ca. zusätzlichen 700 US-Dollar auch einen stolzen Preis.

Vive Tracker

HTC Vive Tracker

Natürlich lassen sich mit der HTC Vive auch VR-Videos und 360-Grad-Videos aller Art konsumieren. Mittlerweile gibt es einige Player zum Abspielen solcher Inhalte, doch wir bevorzugen weiterhin den Virtual Desktop zum Anschauen von Videos.

Zudem betreibt HTC mit dem Viveport einen eigenen Store für VR-Inhalte, welcher euch jetzt auch ein Abo-Modell für VR-Erfahrungen anbietet. Somit könnt ihr günstig in verschiedenen Erfahrungen abtauchen, ohne jede Anwendung einzeln bezahlen zu müssen.

Warum sollte ich mich gegen die HTC Vive VR-Brille entscheiden?

Kein Room Scale VR mit Rift oder Playstation VR

Quelle: HTC/Valve

Seit der letzten Preissenkung der Oculus Rift ist das HTC Vive System etwas teurer als die Oculus Rift mit Touch Controllern. Zudem bietet die Oculus Rift etwas mehr Komfort und einen sicheren Zugang zu Oculus Home.

Technisch nehmen sich die Systeme jedoch kaum etwas. Doch bei der HTC Vive hat man den Vorteil, dass das System demnächst um spannende Features erweitert werden kann, während Oculus noch keine ähnlichen Produkte in Aussicht gestellt hat. Für diesen Vorteil werdet ihr aber auch erneut zur Kasse gebeten. Und wenn ihr eine Vive mit allen Extras kaufen wollt, dann wird es ziemlich kostspielig.

Der hohe Preis ist aktuell auch das Hauptargument gegen eine HTC Vive, denn Valve macht mit SteamVR einen großartigen Job und HTC ist stets bemüht neue Wege einzuschlagen und das Produkt zu verbessern. Wenn wir das kommende Zubehör jedoch außen vor lassen, dann gibt es aber auch nur wenige Argumente, die den höheren Preis im Moment rechtfertigen. Da die Vive in letzter Zeit auch häufiger im Angebot war, könnte es auch demnächst passieren, dass HTC den Preis etwas nach unten korrigieren wird, um mit der Oculus Rift gleichzuziehen. Ob und wann dies passiert kann jedoch niemand sagen.

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