Gedankensteuerung in VR
Tower Tag auf Steam

In der Abteilung für Computertechnik an der Universität Washington gibt es neue Erkenntnisse über die Verbindung zwischen Gedankensteuerung und Virtual Reality. In einem kürzlichen Experiment wurden Probanden an ein Gerät für transkranielle Magnetstimulation (TMS) angeschlossen. Den Versuchsteilnehmern wurde ein Helm aufgesetzt, der Signale an das Gehirn weiterleitet. Die Signalweitergabe wurde dabei über einen Computerbildschirm kontrolliert. Dadurch handelt es sich um eine nicht-invasive Stimulation: Es gibt also keinen Eintritt in den menschlichen Körper.

Das Ziel der Forscher ist Informationen aus künstlichen bzw. virtuellen Welten direkt in das menschliche Gehirn zu leiten. Dort findet die Informationsverarbeitung statt, um Lösungen für spezifische Aufgaben zu finden. Solche Aufgaben finden sich in verschiedenen Bereichen wieder, z. B. in Virtual-Reality-Games. Damit setzen die Leiter des Projekts einen ersten Schritt in die Verbindung zwischen direkter Gehirnstimulation und Virtual Reality.

Sechster Sinn in der Virtual Reality?

Im Experiment mussten Versuchspersonen blind und taub einen Weg durch 21 virtuelle Labyrinthe finden. An Wegkreuzen innerhalb des Labyrinths mussten die Teilnehmer entscheiden, ob sie eine Leiter hinabsteigen oder weiter gerade ausgingen. Vor der Entscheidung erhielten die Teilnehmer eine direkte Stimulation des Gehirns. Die Probanden beschrieben die Stimulation als eine Art Lichtblitz, der zu einer Entscheidungsfindung führte. Bei einer solchen Lichtwahrnehmung entschied der jeweilige Teilnehmer, eine Leiter nach unten zu steigen, da sich vor ihm eine Sackgasse in Form einer Wand befand.

Insgesamt sprechen die Forschungsergebnisse für sich: Fünf der Probanden bewegten sich zu 92 Prozent korrekt durch die Labyrinthe. Ohne die TMS wurden gerade einmal 15 Prozent erreicht.

Die Wissenschaftler versuchen dadurch eine Art sechsten Sinn in die Virtual Reality zu implementieren. Die Forscher wollen auf Basis dieser Forschung erreichen, dass zukünftig auch das Gefühl von Berührung, Geschmack oder Geruch simuliert werden kann. Das Team der Universität Washington beteuert jedoch, dass es noch mindestes 15 bis 20 Jahre dauert, bis ihre Arbeit im kommerziellen Bereich vorzufinden sein wird.

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