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Tower Tag auf Steam

In diesem Guide erklären wir euch, worauf man beim Kauf von PC-Hardware-Komponenten achten sollte, bevor man sein System aufrüstet. Wer eine komplette Kaufempfehlung anhand von drei Beispiel VR-ready PC Setups haben möchte, der sollte einen Blick in unseren VR-Guide – Wir bauen einen VR-ready PC werfen (Stand September 2016).

Systemvoraussetzungen für VR

Oft werden wir gefragt, welches PC-Setup man benötigt, um Virtual Reality mit Oculus Rift oder HTC Vive an seinem Rechner erleben zu können. Neben dem Gaming PC und der nötigen Software benötigt man natürlich noch eine VR-Brille. In diesem Guide gehen wir aktuell von der Oculus Rift VR-Brille aus. Die empfohlenen Systemanforderungen anderer Hersteller (vornehmlich HTC Vive, auch als SteamVR bekannt) können abweichen. Eine Anwendung unseres Guides ist jedoch aufgrund der ähnlichen Komponenten ebenfalls möglich.

Um die Rift VR-Brille von Oculus zuverlässig betreiben zu können, benötigt man einen High-End (Desktop-) Rechner mit einer leistungsstarken Grafikkarte. Die offiziell empfohlenen Systemvoraussetzungen von Oculus VR lauten:

  • Grafikkarte : NVIDIA GTX 970 / AMD 290 oder besser
  • CPU: Intel i5-4590 oder besser
  • Speicher: 8GB+ RAM
  • Videoausgang: Ein freier HDMI 1.3 Ausgang
  • USB Ports: 3x USB 3.0 Ports und 1x USB 2.0 Port
  • Betriebssystem: Windows 7 SP1 64 bit oder neuer

SteamVR Benchmark Test für VR-Brillen

Alle Spiele, die derzeit im Oculus Store gelistet werden, müssten mit dieser Konfiguration flüssig laufen, bevor sie von Oculus zum Verkauf zugelassen werden. Die meisten Spielentwickler zielen auf diese Systemvoraussetzungen ab. Solltet ihr einen Gaming PC bauen oder euren alten PC aufrüsten wollen, müssen diese Voraussetzungen erfüllt sein. Das führende Benchmark-Programm 3DMark, empfiehlt einen Score von 9271 oder höher. Palmer Luckey sagt, dass alles über 9000 in Ordnung ist. Auch ein Test-Tool kann man sich auf der Oculus Homepage herunterladen. Hierzu die Rift in den Warenkorb legen und dort das Tool über den blauen Button herunterladen.

Auch für SteamVR gibt es ein Test Tool. Dieses kann man sich kostenlos über Steam herunterladen und dann sehen, ob das System für die HTC Vive oder andere VR-Brillen ausreicht.

 

Muss ich mir einen eigenen PC zusammenstellen?oculus-ready-logo11

Nein, es gibt auch VR Ready PCs. Vorgebaute VR-PCs erfüllen die empfohlenen Anforderungen und garantieren somit ordentlich mit VR Anwendungen zu funktionieren. Oculus hat ein eigenes „Oculus Ready PCs“ Programm. Die günstigsten Modelle werden dort für US$ 949 angeboten, wobei eine Bestellung derzeit noch nicht möglich ist.

 

Was kostet es, einen eigenen Oculus Ready PC zusammenzustellen?

Das hängt selbstverständlich von den aktuellen Preisen am Markt und den jeweiligen Komponenten ab, die man verbauen mochte.  Auch kann man sparen, wenn man schon eine Windows Lizenz besitzt.

Eine qualitativ hochwertige Variante, wie sie Oculus auch auf Messen verwendet findet, kann man sich für ca. 1.400 € nachbauen. Hierbei wird sogar eine Nvidia GTX 980 verwendet.

Eine etwas günstigere Variante kann man erreichen, wenn man keine GTX 980 Grafikkarte nimmt, sondern auf eine GTX 970 oder AMD Variante R9 290 wechselt. Welche Grafikkarten VR-tauglich sind, erfahrt ihr in unserer kleinen Übersicht.

 

Kann ich die Rift an meinem Laptop verwenden?

Jain, um VR-Headsets am PC zu verwenden, benötigt man eine Grafikkarte für Desktop PCs. Daher sind fast alle Laptops nicht in der Lage Virtual Reality flüssig und zufriedenstellend darzustellen. Wenn ihr nur einen Laptop habt, solltet ihr die Rift nicht kaufen.
Es gibt jedoch auch ein paar wenige Ausnahmen. Diese sind Notebooks, die ein Desktop-GTX 980 Grafikkarte verbaut haben. Diese Varianten sind nicht nur extrem selten, sondern kosten meistens mehr als 2.300 €. Zusätzlich sind diese Geräte weder wirklich handlich, noch leicht. Auch die Performance wird deutlich gedrosselt, wenn man den Laptop nicht über den Netzstrom, sondern über den Akku laufen lässt.

Einige Aussteller auf Messen nutzen auch Gaming Notebooks mit Intel Core i7-6700HQ CPU und GTX970M GPU, wie die MSI GS Series und GE Series. Hierzu sollte man aber beachten, dass es sehr wenig Leistungsspielraum nach oben gibt und neuere Anwendungen gegebenenfalls nicht mehr flüssig laufen. Für Entwickler, die wissen, dass ihre Software auf dieser Hardware läuft, ist dies natürlich eine schöne mobile Lösung.

 

Brauche ich wirklich die empfohlenen Spezifikationen?

VR benötigt im Schnitt ca. 3,5 mal soviel Rendering-Power wie Spiele am regulären Monitor. Um das Ganze noch weiter komplizierter zu machen, kann jedes verlorene Bild, das aufgrund überforderter Hardware nicht wiedergegeben wird, deutliches Unwohlsein hervorrufen. Aus diesem Grund sind die empfohlenen Systemvoraussetzungen noch strikter zu beachten, wenn es um Virtual Reality Inhalte geht. Mehr dazu kann man im offiziellen Oculus Blog lesen.

 

Mein CPU ist nicht ganz so stark, wie die empfohlene Prozessoreinheit. Muss ich trotzdem upgraden?

Wenn euer CPU nur leicht hinter der empfohlenen Anforderung hinterherhinkt – beispielsweise ein i5-2500K – kann man sich ein Upgrade sicherlich sparen. Dann reicht es, wenn man den Prozessor mit Bedacht übertaktet.

Für AMDler gibt es derzeit leider keine CPU, die den Anforderungen genüge tut. Wer einen AMD Prozessor hat, wird um einen neuen Intel CPU und ein neues Motherboard nicht herumkommen.

 

Meine Grafikkarte erfüllt die Anforderung nicht ganz. Wird es trotzdem laufen?

Virtual Reality Grafikkarte mit Frontpanel

Wenn eure Grafikkarte schwächer als eine GTX 970 oder R9 290 ist, dann müsst ihr wohl oder übel aufrüsten, damit ihr die empfohlenen Spezifikationen einhaltet.

Das geht mit ca. 350 € bei Amazon. (Nvidia | AMD)

Anmerkung: Die Nvidia GTX 780 Ti sollte ausreichen, jedoch sind AMD Karten die älter sind, als die R9 290 nicht leistungsstark genug. Neuere Karten mit gleicher oder mehr Power sind natürlich ausreichend. Im Bild links sieht man ein praktisches Frontpanel, das die USB 3.0 und HDMI Anschlüsse an die Front eures Gehäuse leitet. So gewinnt man auch noch etwas Kabel zurück und muss nicht immer hinter das Gehäuse krabbeln, wenn man seine VR-Brille ab- oder anstöpseln will.

Wer eine Monster-Grafikkarte von Nvidia möchte, dem können wir die GTX 1080er Reihe ans Herz legen.

 

Kann ich SLI/CrossFire für VR benutzen?

Die bisherigen SLI oder Crossfire Varianten funktionieren nicht für Virtual Reality.

Nvidia und AMD arbeiten aber beide an ihrer Lösung und einer neuen Technik. Diese nennt sich dann VR SLI oder VR CrossFire. Beide Techniken lassen die Bildverarbeitung pro Auge von jeweils einer Grafikkarte übernehmen.

VR SLI/CrossFire ist aktuell nur für bestimmte Demos verfügbar. Da die großen Game Engines wie Unreal Engine und Unity diese Option aber bald unterstützen, werden wir in Zukunft immer mehr Spiele sehen, die diese Funktion nutzen.

 

Kann ich einen schwächeren PC benutzen um die Basics anzuzeigen?

Mit einem schwächeren PC kann es durchaus möglich sein, grafisch nicht so aufwändige Anwendungen auch mit VR-Brille anzuschauen. Hierzu zählen wohl „Apps“ wie Virtual Desktop, Virtual Cinema und 360-Grad-Videos und die grafisch minimalistischeren Spiele. Man sollte jedoch beachten, dass man dann nicht mit Support rechnen darf, wenn diese Anwendungen nun doch nicht so rund laufen, wie man es sich erhoffte.

Wenn man diesen ausdrücklich NICHT empfohlenen Weg gehen möchte, sollte euer PC mindestens diese Spezifikationen mit sich bringen.

  • Grafikkarte: GTX 650 / AMD 7750 Desktop GPU oder besser und neuer
  • CPU: Intel i5 oder i7 / AMD FX-8 Series oder besser
  • Speicher: 4GB+ RAM
  • USB Ports: 2x USB 3.0 ports
  • Videoausgang: Freier HDMI 1.3 Ausgang
  • Betriebssystem: Windows 7 SP1 64 bit oder neuer

Erinnerung: die Rift läuft nur mit extrem leistungsstarken Notebooks!

 

Was für Kopfhörer, Mikrofon und Soundkarte sollte ich verwenden?

Die Oculus Rift hat bereits qualitativ hochwertige Kopfhörer und ein Mikrofon integriert. Auch ein Digital-Analog-Umsetzer und ein Verstärker ist integriert. Man benötigt somit keine extra Audio-Hardware. Es wird sogar empfohlen, dass man die integrierte Hardware nutzt. Wer unbedingt möchte, kann selbstverständlich auch eigene Kopfhörer und Mikrofone verwenden.

Die HTC Vive hat ebenfalls ein Mikrofon integriert, Kopfhörer muss man aber zusätzlich an den Klinkenstecker des Headsets anschließen.

 

Muss ich mir ein Gamepad, Lenkrad oder Joystick kaufen?

Wer sich die Rift kauft oder gekauft hat, bekommt zum VR-Headset auch einen kabellosen Xbox One Controller dazu. Damit wird es möglich sein, die meisten Spiele aus dem Oculus Store zu spielen. Der Großteil der VR-Spieleentwickler berücksichtigt dies. Man muss sich also kein extra Gamepad kaufen.

Was Lenkräder und Flight Sticks angeht, sieht die Sache etwas anders aus. Wer noch tiefer in Cockpitspiele eintauchen und die Immersion noch weiter steigern möchte, der kommt um ein Force-Feedback-Lenkrad oder einen guten Joystick nicht herum. Die Investition lohnt sich wirklich, wenn man solche Simulationen ernsthaft und ausgiebig spielen möchte.

 

Ich habe keine drei USB 3.0 Anschlüsse!

Wenn ihr ausschließen könnt, dass ihr die Oculus Touch Controller jemals kaufen werdet, benötigt ihr nur zwei USB 3.0 Anschlüsse (1x für die Datenbrille; 1x für den Constellation Tracker) und einen USB 2.0 Anschluss (für den Xbox One Controller)

Wenn ihr die Touch Controller jedoch irgendwann dazukaufen möchtet und aktuell nicht genügend USB 3.0 Ports habt, kann man diese mittels einer PCI-E Erweiterungskarte für ca. 20 € erweitern. Schwuppdiwupp hat man genügend USB 3.0 Anschlüsse.

Probleme mit USB 3.0 und Oculus Test Tool
Wer ein Mainboard, oder eine PCI-E Erweiterungskarte mit USB 3.0 Steckplätzen besitzt, aber beim Oculus Test Tool, weiterhin angezeigt bekommt, dass die USB Schnittstelle nicht unterstützt wird, sollte im Gerätemanager von Windows mal schauen, ob es dort mehrere Treiber gibt. Es kann helfen den VIA Treiber von Microsoft zu deaktivieren und den Test erneut durchzuführen.

 

Ich kann mir keinen VR Ready PC und VR-Headset leisten. Kann ich VR dennoch erleben?

Wenn ihr euch keine Rift und den dazugehörigen High-End PC leisten könnt, gibt es ein paar Optionen, mit denen man qualitativ hochwertige VR-Inhalte anschauen kann.

  • Gear VR: Wenn ihr ein Samsung Smartphone aus dem Jahr 2015 euer eignen nennen könnt, könnt ihr die Gear VR für ca. 100 € kaufen
  • Playstation VR (PSVR): Wenn ihr eine PlayStation 4 besitzt, könnt ihr das PlayStation VR Headset Mitte 2016 (spätestens Q2 2016) kaufen. Der genaue Preis und der Veröffentlichungszeitpunkt sind bisher noch unbekannt. Der Preis wird sicherlich dem einer neuen PS4 ähneln.

 

Kann ich auch Linux oder Apple verwenden?

Die Rift unterstützt aktuell kein Linux. Oculus will jedoch die Entwicklung für Linux nach der Veröffentlichung des Headsets weiterführen. Aktuell benötigt man eine 64 bit Version von Windows 7, 8.1, oder 10.

Macintosh wird solange nicht unterstützt, bis Apple einen Rechner auf den Markt bringt, der den Mindestanforderungen entspricht. Nach aktuellem Stand (Anfang 2016) bietet Apple keine Macs an, die die nötigen Spezifikationen liefern.

 

Kann ich auch eine 32 bit Version von Windows verwenden?

Leider nicht. Ihr müsst die alte 32 bit Version deinstallieren und ein neues Windows Betriebssystem mit 64 bit (Windows 7, 8.1 oder 10) installieren. Einen anderen Weg gibt es nicht.

 

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