Finger mit Oculus Controller
Tower Tag auf Steam

Bob Murphy fehlen seit seiner Geburt drei Finger. Der Mittel- der Ring- und der kleine Finger an seiner rechten Hand enden um den Knöchel herum. Murphy ist der Besitzer eines Oculus Rift Virtual Reality Headsets und hat vor kurzem auch das Oculus Touch Hand Controller System erhalten. Murphy erwarb die Oculus Touch Einheiten laut eigener Aussage zum alleinigen Zweck, um zu fühlen, “wie es ist, zehn Finger besitzen.”

Virtual Reality lässt das Kribbeln in den Fingern nachempfinden

Mit Touch lässt die Rift die Hände in einer gespenstischen, schwebenden 3D-Version nachempfinden. So lässt sich eine Faust ballen, der Daumen kann nach oben gestreckt werden und dank der Sensoren kann auch auf Dinge gezeigt werden. Murphy erklärt:

Mein Gehirn … versteht nur eine volle Hand und eine weniger volle Hand. Aber wenn du es wirklich erleben kannst, dass deine Hände tatsächlich wie Hände aussehen – das hat mich sehr berührt. Ich hatte nicht erwartet, dass das möglich ist und mein Gehirn verinnerlichte dies die ganze Zeit. Mein Gehirn versuchte immer wieder herauszufinden, was los war und ich fühlte etwas, das man nur als Kribbeln in den Fingern beschreiben kann, die ich noch nie hatte.

Phantomschmerzen als Nebenwirkung

Das nächste Gefühl, das Murphy mit Touch erlebte, waren Phantomschmerzen, von denen Amputierte manchmal berichten. Doch in Murphys Fall hatte er diese Empfindungen niemals zuvor erlebt.

Dr. Arshya Vahabzadeh, Arzt und ehemaliger Dozent für Psychiatrie an der Harvard Medical School arbeitet an einem VR- / AR-Startup mit dem Namen Brainpower. Damit wird untersucht, wie unser Gehirne beeinflusst werden und unser Leben durch immersive Technologie verbessert werden kann:

Wir wissen, dass Menschen, die mit fehlenden Gliedmaßen geboren wurden, eine Reihe von Phantomschmerzen empfinden. Dies kann darauf hindeuten, dass die Vorstellung von Gliedmaßen in unserem Gehirn fest verdrahtet ist. Es wurde vorgeschlagen, dass bei Personen, die mit fehlenden Gliedmaßen geboren wurden, Gefühle von Phantomschmerzen durch Teile ihres Gehirns reguliert werden können, die sich mit dem Sehen beschäftigen.

Wir wissen, dass unsere Gehirne sehr neuroplastisch sind, d.h. sie sind in der Lage, sich als Reaktion auf bestimmte Erfahrungen zu reorganisieren. Virtual Reality wird bereits verwendet, um Menschen mit Amputationen, die Phantomschmerzen erlebt haben, zu helfen. Während die Forschungsliteratur begrenzt ist, kann die virtuelle Realität sehr gut in der Lage sein, eine Reihe von Phantomschmerzen zu regulieren.

Weitere Fälle wie der von Murphy könnten eines Tages beweisen, dass dies möglich ist. Momentan freut sich Murphy auf weitere Experimente, die ihm verschiedene Erfahrungen und Gefühle bescheren, an die er vorher nie gedacht hätte.

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(Quelle: Upload VR)

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